Anuloma Viloma, die Wechselatmung

Nadi – Energiekanal

Shodona – Reinigung

Die Atemtechnik Anuloma Viloma unterstützt dich dabei, deine rechte und die linke Gehirnhälfte in Balance zu bringen. Gerade zu Beginn ein wenig ungewohnt, aber mit ein wenig Übung und Achtsamkeit ein wunderbarer Alltagsbegleiter. Der auch funktioniert, wenn du ihn „nur“ in Gedanken ausführst.

Ausführung:

  • Halte deine rechte Hand im Vishnu-Mudra. Hierbei sind der Zeigefinger und der Mittelfinger nach unten gerichtet, der Daumen und der Ringfinger verschließen abwechselnd die Nasenlöcher
  • Beginne mit dem Daumen und verschließe das rechte Nasenloch
  • Atme tief durch das linke Nasenloch aus
  • Atme durch das freie, linke Nasenloch ein – verschließe mit dem Ringfinger
  • Atme rechts aus
  • Atme rechts ein und links aus
  • Atme links ein, rechts aus und immer so weiter

Wenn der Rhythmus gut funktioniert, dann zähle in Gedanken dazu dein Atemtempo. Vielleicht bis 4 oder 6 bei der Einatmung. Bis 6 oder 8 bei der Ausatmung.

Wenn das gut klappt, dann füge nach dem Einatmen kurz die Atemluft an ( 4 oder 6 Zählzeiten) und atme dann langsam auf der geöffneten Seite aus.

Wiederhole diesen Prozess 12-mal oder 24-mal.

Wirkung von Anuloma Viloma: 

  • Beruhigt den Geist
  • Wirkt ausgleichend bei Sorgen und Stress
  • Verbindet die Yin und die Yang Seite
  • Wirkt beruhigend
  • Hilft unterstützend bei Konzentration und Fokussierung

Die Nadis

Ca. 72.000 Nadis (Sanskrit Röhre, Kanal) lenken die Energie in unserem Körper. Beginnend bei der Nase strömt Prana in unseren Körper ein. Jede Nasenseite ist mit einem Energiekanal verbunden.

Es gibt 3 Hauptleitbahnen.

Ida

Links an der Nase vorbei

Mond/gelb/stimuliert die rechte Gehirnhälfte/steht für Apana/ absteigend/kühlend/weiblich/negativ/passiv/Yin/unorganisiert/Sinnesorgane

Pingala

Rechts an der Nase vorbei

Sonne/weiß/linke Seite des Gehirns/ Prana /aufsteigend/ wärmend/positiv/männlich/Yang/dynamisch/nach außen gerichtete Energie/

Shushumna

Beginnt am Beckenboden und führt die Wirbelsäule entlang nach oben. Bevor es das Ajna Chakra erreicht, spaltet es sich und endet am Sahasrara Chakra.
Es steuert autonome Funktionen wie die Atmung und den Herzschlag.

Durch Pranayama Techniken werden die Nadis harmonisiert. Prana tritt in die Shushumna ein. Die gleichmäßige Atemluftzufuhr durch beide Nasenlöcher wirkt ausgleichend.

Ida und Pingala sind allerdings nicht jederzeit gleichmäßig durchlässig. Eine regelmäßige und beständige Praxis hat somit eine positive Auswirkung auf das Bewusstsein beider Energiekanäle.

Die Dominanz von Ida und Pingala wechselt ganz automatisch. (sekündlich)

Das Ziel ist es, durch die Harmonisierung beider Energiekanäle beide Körperseiten miteinander zu verbinden und die innere Zufriedenheit zu steigern. Insgesamt ein ausgeglichenes Gefühl in den eigenen Körper zu integrieren.

Wichtig: obwohl Ida und Pingala vollkommen entgegengesetzt sind, ist das Ziel, dass sie harmonisch miteinander funktionieren, in vollkommener Ausgewogenheit agieren.

Gerade zu Beginn kann sich das Üben von Pranayama ungewohnt und fremd anfühlen. Mit ein bisschen Übung aber sollte sich Wohlbefinden einstellen und Vertrauen in die gelernten Techniken entstehen. Es ist jedoch wichtig, immer auf seinen eigenen Körper zu achten. Nichts zu forcieren und behutsam mit sich selbst zu sein.

Hier erfährst du mehr über Yoga, Pranayama und Meditation