Wohlfühlgewicht nach den Wechseljahren

Es ist wieder soweit, Gela von Lemondays hat wieder zur Blogparade aufgerufen und ich freue mich sehr, als erste Bloggerin dieses spannende Thema zu präsentieren. Es ist ein Thema, welches mir sehr am Herzen liegt. Wohlfühlgewicht nach den Wechseljahren…

BYE, BYE TRAUMFIGUR? 

 

Traumfigur, was ist denn das überhaupt? In einem früheren Beitrag habe ich bereits darüber berichtet. Mit 20 war ich mega knackig, schlank und lief zum Teil als Model (Amateur natürlich) auf der Bühne umher. Zum Teil in knappen Höschen gepaart mit ganz viel Unsicherheit. Mit 20 wollte ich (wie wo viele) gefallen. Den anderen Mädchen, den Jungs, den LehrerInnen und der Familie. Mir selbst. Nicht allen davon äusserlich. Aber innerlich gefallen zu wollen bedeutet irgendwie doch genau dasselbe. Spannenderweise waren das die Jahre in denen ich oft hörte wie toll ich aussah, wie jung ich aussah, wie fit ich aussah. ( Im Gegensatz zu heute war das sehr oft) Glauben konnte ich es aber nie. Zu tief saß meine Unsicherheit. Das Äußere war zu wichtig. Zu unwichtig das Innere. Nein, ich war nicht oberflächlich. Ich war sogar sehr nachdenklich. Schon damals grübelte ich über die Welt, die Sorgen aller Welt, das klein Denken von Menschen, die eigentlich viel zu viel hatten und die Probleme von anderen, die viel zu wenig hatten lasteten schon früh auf meinen hochgezogenen Schultern. Trotzdem hatte ich genug Zeit nicht nur über das alles nachzugrübeln, ich konnte gleichzeitig über meinen eigenen Körper grübeln. Tagein, tagaus.

Ging das jedem Mädchen so?

Heute ist es anders. Die Wechseljahre taten übrigens ihr übriges dazu. By the Way! Dies geht an alle Frauen- Coaches die UNTER 40 sind. Hört bitte auf so zu tun, als wüsstet ihr wie man abnimmt oder den Körper fit hält. Hört auf, uns einreden zu wollen wie unperfekt ein Körper mit ein paar Kilos zuviel ist. Der Körper mit Mitte 40 verändert sich. Wenn Du die Wechseljahre mit dazu nimmst hast Du vielleicht sogar keine Zeit (oder keine Kraft) auch noch zum Sport zu laufen. Und ja, die Hormonumstellung kann Kraft kosten. Das ist ok! Da brauche ich niemanden der mir (wohlgemerkt 10 Jahre jünger) vorgaukelt, wie einfach es ist, 10 Kilo abzunehmen. Mit 20 fand ich das auch einfach. Damals hab ich gedacht, wenn ich einmal älter bin, möchte ich NIE und NIMMER einen Bauchansatz haben.

Heute seh ich das vollkommen klar. Ich hatte nie eine Chance, KEINEN zu bekommen. 2 Kinder, 2 Mal innerhalb kürzester Zeit über 20-24 Kilo zugenommen, Wechseljahre, Hormonumstellungen, das Leben, der Stress (ja, ich hatte eine Zeitlang mega viel Stress und glaubt mir, der bekommt der Figur nicht wirklich gut), 1 Mal innerhalb von ein paar Monaten wieder über 20 Kilo abgenommen und beim anderen Mal eben einfach nicht. Nun sitz ich hier mit mehr als 10 Kilo mehr auf den Hüften und am Bauch die einfach nicht wegwollen.

Wenn ich mich JEDEN Tag, von morgens bis abends ayurvedisch ernähre und 2 Mal die Woche zum Sport und zum Yoga komme, dann nehm ich ab. Im Schneckentempo. Ich schaffe es aber nicht, es IMMER einzuhalten. Es gibt Tage an denen ich mehr mache als mir gut tut. Dann gibt es Tage an denen andere von mir mehr wollen als ich geben kann. Auch gibt es Tage an denen ich einfach mehr esse als ich sollte und Tage an denen ich anders esse als es mir gut tun würde. Ja, ich brauche Kohlehydrate wenn ich mir die Nächte um die Ohren schlage. Ich bin ja auch keine 20 mehr.

bloggerin-yoga-lifestyle

 

Und deshalb liebe ich dieses Thema.

WIE DAS GEHT MIT DEM WOHLFÜHLGEWICHT 

 

Mit 40 oder 50 definiert sich das Wohlfühlgewicht anders! Jawohl. Denn mit 40 oder 50 habe ich keine Zeit mehr zu grübeln, wie andere mich finden könnten. Mein Hauptziel ist es, mich selbst gut zu finden. Und wenn es eben mit ein paar Röllchen auf den Hüften ist, dann ist es so. Wenn ich Zeit habe, gehe ich zum Sport, wenn ich aber keine Zeit habe, dann nutze ich sie sinnvoll mit anderen Dingen – und eben nicht mit Grübeln.

Das Leben ist da, um es zu genießen. Ich genieße es, mich zu bewegen. Ich genieße Yoga ebenso wie eine schweißtreibende Sportstunde im Fitnessstudio. Aber die Prioritäten haben sich geändert. Und das Tolle daran? Es bekommt mir gut. Ich fühle mich wohl mit mir selbst, kann stolz behaupten, das ich mir nicht im Geringsten mehr so viele Gedanken mache wie damals und akzeptiere und wertschätze mich innerlich und äusserlich. Bäm. Das ist das zählt. Denn wenn ich es nicht tun würde, hätte ich dauernd schlechte Laune, ein schlechtes Gewissen oder Verspannungen. Und genau das ist es, was uns zum Burn-Out, zum Bandscheibenvorfall oder in Depressionen treibt. Zu viele Gedanken im Kopf, die nicht zu unserem eigentlichen Gemüt passen.

Oder was meinst DU?

Herzlichen Gruß. Deine Sunita

Schau doch mal bei den anderen Bloggerinnen vorbei. Zum Beispiel hier bei Lemondays oder bei Anja Rödel hier. 

 

31 Kommentare
  1. Melanie sagte:

    Liebe Sunita,
    ein wundervoller Beitrag zu dem Thema. Du sprichst mir aus der Seele. Obwohl: Ich hätte immer noch gerne einen anderen Körper. Wenn ich es mir denn aussuchen könnte. Aber das kann man eben nicht. Und so nehme ich den, den ich habe und genieße das Leben – mal mehr und mal weniger.
    Einen schönen Tag dir wünscht Melanie

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  2. Gela sagte:

    Danke für so viel Offenheit, liebe Sunita. Und natürlich für diesen grandiosen Auftakt zu unserer Blogparade. Immer wieder eine Bereicherung, Dich dabei zu haben.
    Alles Liebe, Gela

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  3. Martina Eyth sagte:

    Liebe Sunita,
    ich danke Dir für diese klaren und erfrischenden Zeilen. Ganz schön finde ich die Milde mit der Du Dir selbst begegnest, und dass Du Dich in Ruhe lässt, wenn es mal nicht so ist wie es sein sollte.
    Es war schön, Deine Zeilen zu lesen ♥
    Von Herzen
    Martina

    Antworten
  4. doris sagte:

    eigentlich, ja eigentlich wollen wir doch immer gefallen ….. egal wie alt – nur mit zunehmendem alter fällt es zumindest mir leichter mir selber zu gefallen u mich nicht mehr so unter druck zu setzen

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  5. Monika sagte:

    Liebe Sunita, der Inhalt Deines Beitrags deckt recht viel von mir selbst ab – und bestimmt so vielen anderen Frauen auch. Eigentlich schade, dass wir erst über der Mitte unseres Lebens entdecken, dass Gewicht und Figur uns nicht definieren, sondern wir selbst.
    Liebe Grüße,
    Monika

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  6. Lotta Frei sagte:

    Liebe Sunita,

    vielen Dank für deinen offenen, warmherzigen Text! Du hast so Recht, wo kämen wir hin ohne den Genuss? Auch ich hab die Erfahrung gemacht, dass das Gewicht weniger wichtig wird, wenn man seine Lebenslust anders steigert. Darüber dann mehr in meinem Beitrag zur Blogparade. Vielen Dank für Deine tolle Eröffnung!

    Herzlichst,
    Deine Lotta Frei
    Swingerclub Expertin

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  7. Bettina Hertzler sagte:

    Liebe Sunita,
    toll, wie offen Du uns an Deinem Erleben teilhaben lässt. Ich bin mir sicher, dass nicht nur ich, sondern ganz viele Frauen sich in Deinen Zeilen wiedergefunden haben.
    Und wie schön, was für eine gelassene, souveräne Haltung Du dazu gefunden hast. Richtig so!
    Liebe Grüße,
    Bettina

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  8. Anja Rödel sagte:

    Liebe Sunita,
    danke für diesen wundervollen Opener!
    Jaaa, ich erkenne mich auch so gut wieder – mit 20 alles kein Problem (ich hatte ja meine Brezel-Tage ;-) )
    Aber heute – sind mir andere Dinge einfach wichtiger und wertvoller!
    Liebe Grüße, Anja

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  9. Susanne Tinnefeld sagte:

    Toller Beitrag liebe Sunita! Das einzige was zählt ist das Du mit Dir selbst im reinen bist. Ich glaube mit zunehmendem Alter kommen wir Frauen immer besser in unserer Mitte an und wissen was gut für uns ist. Ich habe ja nach den Wechseljahren ( oder halten die noch an? Ich merke zum Glück nix davon) ja über 10 kg zugenommen mich damit eine Zeit arrangiert aber nicht richtig wohl gefühlt. Ich war so Bewegungsfaul und habe wirklich schlecht ernährt. Das habe ich inzwischen geändert und auch einige Kilos wieder verloren. Doch im Gegensatz zu früher habe ich nicht auf eine bestimmte Kilozahl auf der Waage hingearbeitet sondern auf das Gefühl mich selbst wieder zu mögen und nicht gleich außer Atem zu sein nur wenn ich mal die Treppen nehme. Ich verzichte in meinem Urlaub zu Hause aufs Auto ( früher undenkbar, da hätte ich meinen Mann zur Arbeit gebracht und abgeholt nur um den Wagen für Einkäufe zu Hause zu haben) und nehme das Rad oder geht zu Fuß. Und die Bewegung draußen tut mir sooo unendlich gut. Ich war und bin schon immer ein Bewegungs und Draussenmensch. Und deshalb freue ich mich so sehr, dass ich jetzt wieder fit genug bin dass auch genießen zu können. Selbst bei Regen geh ich raus. Ich weiß was mir gut tut und mache was ich mag. Manch einer belächelt sicher auch meine ( Kinder-) Bastelarbeiten doch es macht mir Spaß und ich genieße das Leben. Und zum Thema Gewicht ich wiege lange nicht mehr so wenig wie damals mit 20 doch das ist gut so wie es ist. Denn ich werde dieses 50 und nicht 20 plus.
    Liebe Grüße Susanne

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    • SunitaEhlers sagte:

      Oh ja, liebe Susanne. Es steckt so viel Wahrheit in Deinen Worten. Und letztendlich ist es doch wichtiger, wie Du dich fühlst als was andere über dich denken. Danke für Deine Worte. Ganz lieben Gruss. Sunita

      Antworten

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