Wie finde ich die richtige Yogamatte
ein Beitrag von Wolfgang Fuchs, Gründer von Lotuscrafts.eu.
Wie finde ich die richtige Yogamatte
Wenn Du eine Yogamatte suchst, wirst Du von dem übergroßen Angebot vielleicht erstmal abgeschreckt. Dabei ist es gar nicht so schwer, eine Yogamatte zu finden, die ideal zu Dir passt. Schau Dir einfach an, was Deine Matte so draufhaben soll und entscheide Dich dann aus dem Bauch heraus!
Die wichtigsten Funktionen einer guten Yogamatte
Um die richtige Yogamatte zu finden, ist eine Mischung aus Funktionsfähigkeit und Komfort wichtig. Deine Matte soll Dich natürlich optimal beim Yoga unterstützen – allerdings solltest Du Dich auch unbedingt wohl darauf fühlen. Mit diesen Kriterien gelingt Dir die Auswahl schon viel leichter:
Material & Rutschfestigkeit
Das Material ist ein ganz entscheidender Punkt bei einer Yogamatte. Wie rutschfest, weich, gesund und umweltfreundlich sind die verschiedenen Materialien? Und wie fühlt sich die Yogamatte unter Dir an? Hier ein paar gängige Beispiele für Dich:
- PVC und Kunststoff
Die allermeisten rutschfesten Yogamatten sind aus PVC oder auch Vinyl gefertigt. Die findest Du oft auch in besonders günstigen Angeboten. Man kann sie super einfach reinigen und die Auswahl an Farben ist groß. Oft sind allerdings die Inhaltsstoffe dieser Yogamatten problematisch!
Häufig kommst Du dadurch nämlich mit Weichmachern in Kontakt – und die sind gesundheitsschädlich. Auch sogenannte AZO-Farbstoffe können austreten, wenn Du auf der Matte Deine Übungen machst. Yogamatten aus aufgeschäumtem Kunststoff (EVA) können das schädigende Formamid enthalten. Auch nicht so toll. Daher solltest Du auch keine PVC-und Kunststoffmatten kaufen, bei denen der Hersteller keine Angaben gibt.
Ein guter Tipp: auf das Gütesiegel „Öko-Tex-Standard 100“ achten! Damit kaufst du eine Yogamatte ohne Schadstoffe. Eine gute Alternative sind auch Matten aus PER oder TPE (ohne Weichmacher) – das sind auch Kunststoffe, aber umweltfreundliche. Außerdem sind diese PVC oder PER Yogamatten oft ganz besonders angenehm weich. Mittlerweile wird teilweise auch schon mit DEHT Weichmachern produziert, die als weniger problematisch gelten.
- Naturmaterial
Möchtest Du eine richtig natürliche Yogamatte, dann besorg Dir eine aus Naturkautschuk, Kork, Hanf, Jute oder auch Bambus. Die können zwar echt teuer werden, bieten aber auch ebenso einen super rutschfesten Halt. Jute beispielsweise hat eine besonders raue Oberfläche – das kann praktisch sein, aber auch störend, wenn Du empfindlich an Händen oder Knien bist.
Achtung, wenn Du eine Latex-Allergie hast! In manchen solcher Naturgummi-Yogamatten ist Latex enthalten – achte daher auf den Kauf einer latexfreien Matte – die gibt es klarerweise auch. Noch eine wichtige Info: Naturkautschuk kann unter bestimmten Umständen krebserregende Nitrosamine enthalten. Prinzipiell werden Naturmaterialien aber natürlich am umweltschonendsten produziert.
- Baumwolle
Baumwoll-Yogamatten sind die typische Wahl in Indien und werden dort auch im Ashtanga Yoga verwendet. Auch hier hast Du einen sicheren Halt – bei Feuchtigkeit verstärkt sich dieser sogar noch. Es empfiehlt sich jedoch generell immer, seine Matte sauber zu halten, für den besten Grip bei der Praxis.
- Schurwolle
Ein etwas ungewöhnliches Material für eine Yogamatte ist die Schurwolle. Hier erwarten dich zwar ein angenehm weiches Gefühl und klimaregulierende Eigenschaften – aber der Halt auf dieser Yogamatte ist doch ein wenig schlechter als auf anderen Materialien. Besser bei Kundalini oder ruhigem Hatha Yoga verwenden. Dafür reinigt sich Schurwolle quasi von selbst!
Dicke & Dämpfung
Die Dicke Deiner Matte ist eigentlich nicht unbedingt ein Kriterium für sich. Im Prinzip geht es immer um die Kombination von Material und Materialdichtung, sowie die Dicke der Matte. Denn auch wenn das Grundmaterial dasselbe ist, gibt es noch große Unterschiede – zum Beispiel bietet eine Manduka PVC Matte mit ihrer besonderen Materialdichte einen besseren Schutz als eine vielleicht doppelt so dicke Gymnastik Matte.
Jeder mag es dabei ein wenig anders – der eine besonders weich, die andere lieber dünner. Wichtig ist, dass Du Dich wohl auf Deiner Matte fühlst, und dass sie auch praktisch mitzunehmen ist. Bei über 5 Millimeter wird das schon recht umständlich. Meistens findet man Yogamatten mit 3-4 Millimeter Dicke. Zwar sind sogar bis zu 8 Millimeter dicke Matten im Sortiment, doch wir würden keinesfalls Matten über 6 Millimeter empfehlen! Wenn Gelenkschmerzen bestehen, dann muss einfach die Übung geändert oder angepasst werden, bzw. sollte man auf spezielle Hilfsmittel zurückgreifen.
Unser Tipp: meistens reichen 5 Millimeter super aus. Dicker bedeutet zwar mehr Dämpfung – kann aber auch zu Balanceproblemen in Standpositionen führen. Viele beschreiben auch den Kontakt zum Boden als besser mit einer dünneren Yogamatte. Als Anfänger beginnt man dennoch recht häufig mit dickeren Matten, bis man sich an die Yogapraxis gewöhnt hat, und steigt dann um.
Länge & Breite
Wenn Du Dich bereits für das Material und die ungefähre Dicke entschieden hast, dann ist der nächste wichtige Punkt die Größe Deiner Yogamatte. Länge & Breite sollten so gewählt werden, dass du deine Yogapraxis optimal ausführen kannst. Eine zu kleine Matte hat genauso ihre Tücken wie eine zu große.
Unsere Empfehlung: wähle die Größe immer 10-15 Zentimeter länger als Deine eigene Körpergröße!
Allgemein eignen sich 60 Zentimeter Breite und 180 Zentimeter Länge für die meisten Erwachsenen, bei Kindern reicht eine Breite von 50 Zentimetern. Männer greifen häufig auch auf breitere Yogamatten zurück, mit ungefähr 80 Zentimetern. Bist Du 1,80m oder sogar größer, dann bist Du mit einer XL-Matte sehr gut bedient. Wähle deine Yogamatten-Größe also mit Bedacht – gerade bei der Tiefenentspannung, der Savasana ist eine angenehme Größe ein wunderbarer Vorteil.
Preis
Zuletzt interessiert Dich wahrscheinlich auch der ungefähre Preis, den Du für Deine Yogamatte einrechnen musst. Das ist etwas schwierig zu sagen, denn hier gibt es oft extreme Preisschwankungen! Es gibt natürlich günstige Matten schon um die 20 Euro, und auch Luxusmatten um die 200 Euro – die sind dann etwa aus Schurwolle und Seide gefertigt.
Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis sollte daher ein wichtiges Kriterium Deines Kaufes sein. Super wäre eine Matte, die gute Yoga-Eigenschaften hat und auch lange hält, sodass Du Dein Geld nachhaltig investierst. Solche Matten bewegen sich meist zwischen 50 und 70 Euro. Eine hohe Dämpfung kann schon mal 70 oder 80 Euro lockermachen. Reisematten sind dafür günstiger, da sie dünner sind.
Fazit
Deine ideale Yogamatte zu finden, ist gar nicht so schwer. Besorg Dir das Material mit der Rutschfestigkeit und Oberfläche, die Deinen Bedürfnissen am besten entsprechen. Achte auch auf den Schadstoffanteil Deiner Matte. Dicke & Dämpfung sind entscheidend für den Komfort und die Stabilität bei Deinen Übungen. Wähle auch die Länge und Breite passend zu deiner Körpergröße aus. Zu guter Letzt ist ein sinnvolles Preis-Leistungsverhältnis wichtig. Viel Freude mit Deiner Yogamatte!
Herzlichst Wolfgang Fuchs
Wolfgang Fuchs, Autor dieses Beitrags ist Gründer und Geschäftsführer von Lotuscrafts . Das österreichische Unternehmen ist auf Meditations- und Yoga Zubehör spezialisiert und achtet von Beginn bis Ende der Herstellungskette auf ressourcenschonenden Umgang mit Menschen und Umwelt.
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