Der 8-gliedrige Pfad des Patanjali

Ein Wegweiser zu einem erfüllten Leben

achtsamkeits Challenge

Der 8-gliedrige Pfad, ist ein zentraler Bestandteil der Yoga Sutras von Patanjali. Ein spirituelles Konzept, welches als Leitfaden dient, auf dem Weg zur Erleuchtung.

Letztlich geht es darum, Körper, Geist und Seele in den Einklang zu bringen und innere Freiheit zu erlangen. Wie du also mehr in Balance kommst, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Was ist der 8-gliedrige Pfad?

Der 8-gliedrige Pfad ist eine ganzheitliche Anleitung für ein bewusstes Leben. Er führt Schritt für Schritt von äußeren Verhaltensweisen hin zu innerer Transformation und Erleuchtung (Samadhi). Die acht Stufen sind miteinander verbunden und ergänzen sich, um ein tieferes Verständnis von uns selbst und der Welt zu ermöglichen.

Patanjali, (ein indischer Gelehrter) bietet uns mit dem Yoga Sutra einen Leitfaden, wie wir unseren Geist zur Ruhe bringen können. In insgesamt 195 Versen beschreibt er, wie Yoga uns unterstützt im Einklang mit uns und unserer Umwelt selbst zu leben.

Yoga Sutra 1.2
citta-vrt̥ti-nirodhah
Yoga ist, das zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist3

Die 8 Glieder des Pfads im Überblick

  1. Yama: Umgang mit anderen

Yama, unsere Haltung gegenüber der Umgebung wird folgendermaßen charakterisiert:

  • Überlegtes und behutsames Umgehen mit allem, was lebt
  • Aufrichtige Verständigung durch Sprache, Gesten und Handlungen
  • Nichtbegehren oder die Fähigkeit, uns von dem Wunsch nach Dingen, die uns nicht gehören, lösen Mäßigung in all unserem Tun
  • Der Fähigkeit, uns auf das zu beschränken, was wir brauchen und nur das zu nehmen, was uns zusteht.

Diese Prinzipien helfen uns, harmonische Beziehungen aufzubauen und friedvoll zu leben.

Yama teilt sich in 5 Unterpunkte:

    • Ahimsa Gewaltlosigkeit
    • Satva Wahrhaftigkeit
    • Asteya Begierdelosigkeit
    • Bramacharya Enthaltsamkeit
    • Aparigraha Bescheidenheit
  1. Niyama: Umgang mit dir selbst

Die Niyamas sind persönliche Praktiken, die uns helfen, innere Stärke und Reinheit zu kultivieren, sie unterteilen sich in:

  • Shaucha: Reinheit
  • Santosha: Zufriedenheit
  • Tapas: Disziplin
  • Svadhyaya: Selbststudium
  • Ishvarapranidhana: Hingabe an das Höhere, große Ganze

Sie ermutigen uns, uns selbst besser zu verstehen und ein authentisches Leben zu führen.

Yoga Sutra 2.33 vitarkabādhane pratipakṣabhāvanam

Wenn wir in einen Konflikt geraten, und nicht wissen, wie wir uns verhalten sollen, kann es hilfreich sein,
uns verschiedene andere Lösungswege vorzustellen.

Yoga Sutra 2.46
sthirasukham āsanam
Asanas sollen gleichermaßen die Qualitäten Stabilität und Leichtigkeit haben

  1. Asana – Körperhaltungen

Die Asanas, die wir aus der Yogapraxis kennen, sind mehr als nur körperliche Übungen. Sie bereiten den Körper darauf vor, längere Zeit in einer meditativen Haltung zu verweilen.
Tipp: Übe regelmäßig, um Flexibilität, Stärke und Achtsamkeit zu fördern.

  1. Pranayama – Atemkontrolle

Pranayama bedeutet die Kontrolle des Atems und der Lebensenergie. Durch bewusste Atemtechniken wie Nadi Shodhana (Wechselatmung) oder Kapalabhati (Feueratem) können wir den Geist beruhigen und die Energie in unserem Körper harmonisieren.

  1. Pratyahara – Rückzug der Sinne

Pratyahara ist der Schritt, in dem wir uns von äußeren Ablenkungen zurückziehen. Indem wir unsere Aufmerksamkeit nach innen lenken, können wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und die Welt aus einer neuen Perspektive wahrnehmen.

  1. Dharana – Konzentration

Dharana bedeutet fokussierte Konzentration. Hier üben wir, unsere Gedanken zu bündeln und uns auf ein Objekt, ein Mantra oder den Atem zu konzentrieren. Dies ist die Grundlage für eine tiefere meditative Praxis.

  1. Dhyana – Meditation

In der Meditation vertiefen wir die Konzentration und finden einen Zustand des inneren Friedens. Dhyana ist der Schlüssel, um den Geist zur Ruhe zu bringen und die Verbindung zum höheren Selbst zu erfahren.

  1. Samadhi – Erleuchtung

Samadhi ist der Höhepunkt des 8-gliedrigen Pfades. Es ist der Zustand der vollständigen Einheit mit dem Universum, in dem das Ego aufgelöst ist und reine Glückseligkeit erfahren wird.

Wie du den 8-gliedrigen Pfad in deinen Alltag integrieren kannst

  1. Starte mit kleinen Schritten: Beginne damit, einem der Yamas oder Niyamas in deinen Alltag zu integrieren. Zum Beispiel: Übe Gewaltlosigkeit, indem du achtsam mit deinen Worten und Gedanken umgehst.
  2. Baue eine regelmäßige Praxis auf: Asanas und Pranayama sind eine hervorragende Möglichkeit, Körper und Geist zu stärken. Practice and all is coming. (Patthabi Jois)
  3. Nimm dir Zeit für Meditation: Schon 5-10 Minuten täglich können dir helfen, mehr Klarheit und Ruhe zu finden.
  4. Reflektiere deinen Fortschritt: Nutze ein Journal, um zu notieren, welche Glieder des Pfads du in deinem Leben umsetzen möchtest.

Warum der 8-gliedrige Pfad heute noch immer von großer Bedeutung ist

Der 8-gliedrige Pfad bietet eine zeitlose Orientierung für ein bewusstes Leben. In einer Welt voller Hektik und Ablenkungen hilft er uns, inneren Frieden zu finden und achtsamer zu leben. Egal, ob du neu im Yoga bist oder deinen spirituellen Weg vertiefen möchtest – der 8-gliedrige -Pfad ist eine wertvolle Ressource auf deinem Weg.

Der 8-gliedrige Pfad des Patanjali zeigt uns, dass Yoga mehr ist als körperliche Übungen. Yoga ist ein ganzheitlicher Lebensweg, eine Entscheidung und Lebensphilosophie, die uns zu einem bewussten, erfüllten und friedvollen Leben verhelfen kann. Indem wir die Prinzipien des Yoga Sutra in unser Leben integrieren, können wir mehr Harmonie, Mitgefühl und inneren Frieden erfahren.