Yogakurse in Hamburg

Wirr Warr an Yogastilen, es werden gefühlt immer mehr  Yoga Richtungen, die dazu kommen und das Tolle ist: alle sind sie interessant und für den einen oder anderen großartig. 
Neulich war ich bei einer Vorsorgeuntersuchung und mein Arzt und ich sprachen über meine Arbeit als Yogalehrerin. Ich fragte ihn natürlich, ob er auch zum Yoga geht und auch wenn noch nicht, so will er es sich dennoch einmal überlegen einmal hinzugehen. Er sagte mir, er wüste gar nicht, in welche Klasse er gehen soll, denn es gibt ja soviel Auswahl: Kundalani (eigentlich natürlich Kundalini), Power, Yun Yoga oder heißt es doch Yin (Yin ist die richtige Bezeichnung)… Ich musste sehr schmunzeln, aber kam ins Nachdenken. Wenn jemand doch eigentlich gern zum Yoga gehen will, aber aufgrund der Vielfalt der unterschiedlichen Stile und Namen gar nicht weiß, wo er anfangen soll, dann ist das doch eigentlich schade und daher bringen wir hier ein wenig Licht ins Dunkel der Stile und der korrekten Bezeichnungen…
Aber nun zu den einzelnen Yoga Richtungen:
Hatha Yoga – Hatha (Sanskrit) steht für Kraft und Hartnäckigkeit
Hatha Yoga ist der körperorientierte Teil des Yoga, Ha steht für Sonne und Tha für Mond. Hatha Yoga beinhaltet eine ganze Reihe von Körperübungen, die Deinen Körper kräftigen und dehnen. Die Übungen werden genügend lange gehalten, sodass Du Dich gut ausrichten kannst und auch zum Nachspüren bleibt nach den einzelnen Asanas Zeit. Du bekommst einen sehr guten Einblick in Deinen eigenen Körper, Deine Kräfte und Deine Muskeln und Sehnen. Hatha Yoga ist sehr gut für Einsteiger, aber auch für Fortgeschrittene Yogis praktizierbar.

Vinyasa Power Yoga – entstand Anfang der 80ger Jahre in den USA (Vorreiter waren Bryan Kest aus Los Angeles und Beryl Bender Birch aus New York, sowie Baron Baptiste aus Boston) und kommt aus dem traditionellem Ashtanga Yoga.

Power Yoga ist für die westliche Welt kreiert worden, für den modernen Menschen in der heutigen Zeit. Vinyasa Power Yoga verbindet beides, die östliche Spiritualität und die westliche Dynamik.
Die Asanas werden fließend und dynamisch zu einem Bewegungsablauf verbunden, die Abläufe sind so ausgearbeitet, so dass jeder sie erlernen und praktizieren kann, vom einfachen bis hin zu komplexen Abläufen ist hier alles dabei. Power Yoga gibt Kraft und Stabilität, aber auch Ausdauer und Dehnung, ein tiefer Atemfluss steht im Vordergrund und hilft die verschiedenen Asanas mit Leichtigkeit auszuüben. Die Verbindung von Atmung und Bewegung versetzt den Teilnehmer in eine Art Meditation in Bewegung.
Im Vergleich zu anderen Yoga Richtungen ist Vinyasa Power Yoga sehr kraftvoll und auch kann auch  schweißtreibend sein.
Um es in der heutigen Zeit jedem zugänglich zu machen, verzichtet man im Vinyasa Power Yoga bewusst auf klassische Yoga Rituale wie Chanting, intensives Pranayama, ethische Dogmen & Vorgaben, Guru-Verehrung und Mantra Gesänge.

Aerial Yoga – Yoga schwebend in einem Tuch, auch vergleichbar mit Anti Gravity Yoga oder Yoga Air – ist eine leichte und sanfte, dennoch durchaus herausfordernde Variante des Yoga. Anfänger, Geübte und Fortgeschrittene, alle kommen hier auf ihre Kosten und können die Leichtigkeit des Tuches geniessen. Das Tuch ist der Partner und hilft dabei die Asanas völlig neu zu entdecken. Es begleitet im Stehen, Sitzen und Liegen und sogar kopfüber. Durch die Hilfe der Schwerkraft können im wahrsten Sinne des Wortes neue Ansichten über den eigenen Körper und auch den Geist erkannt werden. Ein ganz neues Gefühl von Beweglichkeit entsteht.
Auch Mut und Vertrauen werden mit Hilfe des Tuches gestärkt.

Yin Yoga – eine sanfte Form des Yoga, die Asanas werden lange gehalten und dennoch, glaubt uns, ein paar Minuten in einer Asana, die von aussen sehr leicht aussieht können dennoch fordernd sein.

Yin Yoga steht vor allem für Entspannung und Loslassen. Es dehnt und lässt Zeit und für manche Asanas braucht der Körper auch einfach Zeit, um sich dort wohlfühlen. Eine tiefe Selbstwahrnehmung ist hier gegeben. Tief liegendes Bindegewebe, Muskeln und Sehnen werden gedehnt. 
Yin Yoga ist auch für Anfänger und Geübte Yogis praktizierter und kann für beide gleich entspannend oder auch herausfordernd sein und einfach gut tun.

Forrest Yoga – Forrest Yoga beginnt mit einer Pranayama Übung und danach werden spezielle, teilweise von Ana Forrest entwickelte Asanas (gern für Schulter und Nacken) praktiziert. Ein Unterschied zu einigen anderen Yoga Stilen ist, das danach direkt Übungen für die Bauchmuskulatur praktiziert werden, die Mitte wird gestärkt. Diese Asanas sind intensiv und wirken auch heilend bei Beschwerden im unteren Rücken, der durch die Bauchmuskulatur unterstützt wird.

In Deutschland gerade erst auf dem Vormarsch, also habt ihr hier bestimmt auch bald die Möglichkeit es einmal zu testen.

Gibt es ihn, den einen, den einzigen wahren und richtigen Yoga Weg?

 

Nein, viele Wege führen zum Ziel. Jede Yogarichtung hat etwas tolles und einzigartiges an sich und jeder Yogastil führt dazu, das letztendliche Ziel des Yoga zu verfolgen. Das zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist. Und je nach Lebenslage, je nach Tagesstimmung, je nachdem wie Du Dich fühlst kann entweder der eine oder der andere Weg der richtige sein.

Es gibt Tage, da bist Du von ganz alleine etwas ruhiger, Du brauchst eher etwas was Dich aufweckt, Dich fordert und Deine Energien aktiviert. Es gibt Tage, an denen Du übersprudelst vor Energie, Du brauchst eher etwas erdendes, eine Yogarichtung die Dich zur Ruhe bringt. Es gibt Tage an denen fühlst Du Deine Hormone verrückt spielen, Du brauchst etwas was sie wieder ausbalanciert. Tage an denen Du Dich kaum konzentrieren kannst, eine strukturierte Stunde wäre toll. Es gibt so viele Möglichkeiten zum Ziel zu kommen. Nutze sie ganz bewusst.

Es gibt unzählige Yogastile

Es ist nicht wichtig, immer „nur“ denselben Yogastil zu beschreiten. Du darfst gerne etwas anderes austesten. Denn beim Yoga ist es so, was in dem einen Moment passt muss nicht unbedingt im nächsten noch das Richtige sein. Und was viel wichtiger ist. Was in dem einen Moment nicht passt, kann im nächsten doch ganz wohltuend sein.
Als ich das erste Mal beim Yoga war, war ich in einer Kundalini Stunde. Die dynamischen Bewegungen waren fordernd und für mich zu dem Zeitpunkt einfach nur eigenartig. Jahre später noch fand ich Kundalini Yoga total befremdlich. Einfach nicht meins. Heute aber nutze ich gern die Mantren aus den Stunden und integriere sie in eine Vinyasa Stunde oder auch in eine Yin Yoga Stunde. Die Bewegungen zum Gesang finde ich mittlerweile wunderschön.  Vor allem, nachdem ich die Bedeutung die dahinter steckt gelernt habe. Auch das meditieren fand ich vor Jahren extremst ungewöhnlich. Nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen, das genau das heute jeden Tag meine Faszination finden würde. Aber genau so ist es.
Der jeweilige Moment ist wichtig und entscheidend. Denn im einer Sekunde findest Du vielleicht Deine Ashtanga Stunde, die Struktur und die immer wiederkehrende Abfolge der Asanas bereichernd, im nächsten Moment kann es aber durchaus sein das eine leichtere, eine vielleicht nicht so fordernde Abfolge das einzig wahre wäre.
Wichtig ist beim Yoga, das Du auf Dich acht gibst. Das Du erkennst, was Dir gut tut und wann es Dir gut tut.  Es gibt Momente da  hast Du keine Lust zum Yoga, Du kannst Dich  nicht aufraffen. Wenn Du dann aber dennoch in eine Stunde gehst geht es Dir danach viel besser.
Es kann aber genausogut sein das Du keine Lust hast auf Deinen dir bekannten Yoga Stil, einfach weil Du in dem Moment eigentlich etwas ganz anderes brauchst.
Yoga bietet ein riesiges Buffet,es gibt Dir für jeden eine einmalige Chance zu entscheiden was Du zu dem Zeitpunkt brauchst. Nutze es! Erkenne was Dein Körper Dir sagt und handele entsprechend.
Wenn Du müde bist, aber Energie brauchst dann ist Yin Yoga vielleicht nicht das Richtige. Wenn Du vor Energie nur so sprudelst aber eigentlich Ruhe brauchst dann passt es vielleicht ganz gut. Erkenne Dein Potenzial und erkenne Dich selber. Traue Dich über den Tellerrand zu blicken und auszutesten. Entscheide Dich für YOGA – ganz gleich welche Richtung. Und wenn Du einmal wieder das Gefühl hast, heute hast Du keine Lust in Deinen Yin Yoga Kurs zu gehen, dann hinterfrage Dich einmal warum. Liegt es wirklich daran das Du keine Lust auf Yoga hast oder ist es vielleicht einfach heute NUR die Lust auf einen anderen Stil, einen anderen Kurs? Finde es heraus und geniesse die Vielfalt die Yoga Dir bietet.

Namastè Deine Sunita

 

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