Corona – ein Virus spaltet die Welt

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yin yoga asana

Ein paar Wochen war es nun ruhig, hier auf dem Blog, viel zu sehr hat mich die aktuelle Lage aus der Bahn geworfen. Nicht das ich  Angst habe, das mir etwas passiert. Es geht viel mehr darum, was in der Welt passiert. Als Kind schon fiel es mir schwer, nur in kleinen Radien zu denken, mir ist das globale wichtig. Für mich zählt nicht ausschliesslich mein eigenes Wohl, mir ist das Wohl von anderen wichtig. Und das nicht nur von denen in meinem direktem Umfeld, sonder der gesamten Welt. Für mich sind wir eins. Ein großes Ganzes, welches sich aus unzähligen Individuen zusammensetzt. Um richtig zufrieden zu sein brauchen wir einander.

Wie kann ich mit darüber beschweren, meinen Job verloren zu haben, wenn andere vor Sorge regelrecht ertrinken? Jeder von uns leidet in seinem eigenen Kämmerlein. Dafür habe ich Verständnis. Jeder hat seine eigenen Sorgen und jeweils das, was uns gerade widerfährt oder früher einmal widerfahren ist ist jeweils das Schlimmste was wir kennen. Das Krasse aber ist, das es immer, wirklich immer (!) etwas gibt was noch viel fürchterlicher ist. Alles mit dem Hintergrund,  ein langes, möglichst glückliches und vor allem gesundes Leben zu führen.

Hier zum Beispiel: Ich habe in den letzten Wochen gar keine Kurse unterrichtet. Null Komma Null Kurse in den letzten 8 Wochen. Die Yogalehrer Ausbildung ist im April ausgefallen, im Mai gehen wir mit unseren SchülerInnen online. Die Ayurveda Coachings finden aktuell auch nicht statt. Der Blog läuft zwar, aber aktiv auf die Suche nach Kooperationspartnern gehen, dafür bleibt keine Zeit mit Homeschooling und Co. Kein Job, kein Geld.

Aber …

Aber ich habe eine Soforthilfe bekommen. Ich habe einen Mann, der einen Job hat und ich habe ein Dach über dem Kopf. Ganz zu schweigen davon, das ich genug zu essen und zu trinken habe. Wasser, um mich jeden Tag zu waschen. Ich bin gesund! Meine Familie ist gesund! Und auch meine Freude und Verwandten sind gesund. Keiner meiner engsten Vertrauten ist von Corona betroffen. Ich habe großes Glück. Großes Glück in einer unsagbar schlimmen Situation. Doch nur weil ich es so gut habe, haben es andere noch lange nicht.

Corona – ein Virus spaltet die Welt COVID 19

 

In den Medien schlagen sich Experten – mal wieder – die Köppe ein. Dieses Mal um das Thema Corona Ausgangsbeschränkungen. Jeder weiß, was das Richtige ist. Jeder will seinen Senf dazu beitragen, das sich die Bevölkerung noch unsicherer fühlt. Die einen wollen strengere Maßnahmen, die anderen eine schnellere Exit- Strategie. Das Perfekte Szenario um aus dem Corona Lockdown wieder auszubrechen. Die einen schimpfen über starre Ausgangs-Sperren, die anderen über die Maskenpflicht. Menschen beklagen sich über Job Verluste, über Geld- Einbußen und (wie ich) über die Unmengen an Schulaufgaben. Wir haben einiges auszustehen. Jeder von uns. Jeder hat seinen ganz eigenen Kampf mit dieser Pandemie auszutragen. Ganz für sich alleine. Denn auch wenn wir genug zu essen und zu trinken haben, auch wenn wir ein Dach über dem Kopf haben, haben wir doch jede Menge Dinge die aktuell überhaupt nicht gut laufen. Das geht mir so und Dir sicherlich auch.

Was aber ist mit den Menschen denen es weitaus schlimmer geht als uns?

Mit denen die nicht genug Wasser zum täglichen Händewaschen haben?

Was ist mit den Menschen, die nicht genug zu essen haben?

Mit denen, die sich nicht täglich eine warme Mahlzeit kochen können?’

Mit denen, die mit zwei Handvoll Menschen in einer elendig kleinen Wohnung leben, die keinen Balkon und keinen Garten haben oder mit denen die zur Zeit nicht raus dürfen?

Was ist mit den Menschen denen Gewalt widerfährt? Den Kindern die Angst haben.

Mit denen die tagelang aus einen Land geflüchtet sind, nur um zu erkennen das sie in andern Ländern nicht erwünscht sind?

Wie muss es Menschen gehen, deren Angehörigen sterben ohne das sie sich verabschieden konnten?

Wie fühlen sich tausende geflüchtete Menschen, Männer, Frauen, Kinder die in überfüllten Lagern kein sauberes Wasser haben und sich nicht voneinander isolieren können?

Was ist mit den Menschen die in Krankenhäusern arbeiten und an ihre Grenzen kommen, ihre Familien über Wochen nicht sehen, aus Angst diese anzustecken?

Was ist mit den Menschen die auf unsagbar dämliche Tipps bezüglich desinfizieren hören und ihr Leben lassen weil sie ihnen geglaubt haben?

Wie müssen sich diese Menschen fühlen?

Ich weiß, für einige ist der Lockdown ein Moment des Innehaltens, irgendwie fühlt es sich sogar gut an. Zur Ruhe kommen, auf das Wesentliche konzentrieren. Zeit haben. Ich kann es verstehen. Dennoch bleibt die Frage, wie es denen geht die genau das eben nicht schön finden können. Während die einen meckern und jammern ( auf höchstem Niveau) geht es anderen wirklich dreckig. Während die einen die Augen verschließen vor dem was aktuell passiert ist es für andere  der grausame Alltag.

Ich fühle eine riesengroße Demut und Dankbarkeit. Dankbarkeit für meine Situation. Ich habe Essen, trinken, ein Dach über dem Kopf und eine Familie. Wir sind beisammen und unterstützen uns so gut es eben geht.

Was ich nicht verstehe ist, das es so schwer ist, sich für einen Moment der aktuellen Lage anzupassen. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Freund von Massenimpfungen, vor allem nicht mit Medikamenten die nicht ausreichend getestet worden sind. Ich bin kein Freund davon, es der Masse nachzuplappern und einfach alles hinzunehmen. Ich bin aber auch kein Freund davon gegen alles zu rebellieren. Schon gar nicht, wenn durch diese Rebellion tausende von Menschen sterben!

 

Habt ihr Euch mal angesehen, wie in den USA reihenweise tote Menschen aus den Krankenhäusern abtransportiert werden, während an der nächsten Ecke Menschen demonstrieren das sie endlich wieder die Geschäfte öffnen sollten?

Kennst Du die Reportagen über die Menschen in Venezuela, die aktuell nicht genug Wasser in Krankenhäusern haben, ganz zu schweigen davon das sie kein Wasser zum trinken haben? Und das alles, während das Staatsoberhaupt ihnen erzählt, was sie auf Netflix schauen können?

Wie fühlst Du Dich, wenn erfährst, das in Italien innerhalb weniger Monate mehr als 10.000 Menschen gestorben sind?

Wie fühlst Du Dich, wenn Du darüber nachdenkst, das in Frankreich und vielen, vielen, vielen anderen Ländern zeitgleich ebenso viele und noch mehr Menschen gestorben sind?

Die Krise ist nicht  weit entfernt, sie ist direkt vor unserer Tür.

Was mich betroffen macht sind die Slums in Indien und in Afrika in denen die Menschen nicht vor die Tür dürfen um zu arbeiten und somit keinen einzigen Cent haben um sich und ihren Familien Essen und Trinken zu kaufen.um sich Essen und Trinken zu kaufen.

 

Hast Du die Bilder gesehen, in der Türkei in denen die Leute sich um Nahrung prügeln? In Frankreich, in denen es Unruhen gibt die wirklich gewalttätig sind das ich regelrecht Angst bekommen würde wenn ich dabei wäre?

Während für die einen der Lockdown nur ein großes Übel ist in denen wir nicht in Restaurants, Bars und Cafés dürfen, in  denen wir nicht auf Spielplätze und in die Schule dürfen. Wir zuhause bleiben müssen und nicht raus dürfen um auf Festivals zu wilder Musik abfeiern, in den Urlaub zu fahren oder in die nächste Shopping Mall,  ist es für andere die allergrößte Katastrophe, die sie jemals erlebt haben.

Es sterben wirklich, wirklich viele Menschen gerade….Ja, ich weiß, die Grippe. Durch die Grippe sterben auch Menschen. Jährlich. Aber ist es wirklich zu vergleichen? Und selbst wenn! Selbst wenn wir es unbedingt vergleichen wollen, ist das wirklich das, was gerade zählt? Was bringt ein Vergleich? Fakt ist doch, das Corona der Welt schadet. Fast ist doch, das Corona die Welt lahmlegt und sie spaltet. Spaltet in diejenigen die sich Sorgen machen und sich an die Regeln halten können und diejenigen die es eben nicht können. Und ich sage hier bewußt “können” und nicht “wollen”.

 

Was hier gerade passiert ist schlimm. Schlimm für jeden von uns. Auf seine ganz eigene Weise. Die einen kommen gut damit klar, sich zu isolieren, die anderen eben nicht.

Einige sehen eine Chance, eine Art Neuanfang den sie aus dem Lockdown gewinnen können, die anderen haben einfach Angst vor der Zukunft.

Die einen fühlen sich wohl in ihren eigenen 4 Wänden, die anderen eben nicht. Viele haben sogar nicht mal ein Dach über dem Kopf oder haben Angst in ihrem zuhause.

Die einen wissen nichts mit sich anzufangen, sind geschockt von der Situation und die andern wollen nicht mal genau hinsehen!

Einige tun so als wäre gar nichts los, treffen sich mit Freunden zum grillen, finden sich zum Spass auf gut besuchten Plätzen wieder, andere ziehen sich zurück und bleiben lieber allein als das sie jemanden anstecken könnten.

Zum Teil liegen die Nerven blank, zum Teil entwickelt sich gerade ganz viel Kreativität. Kreativität auch an Dingen, Beschäftigungen und Unternehmungen die ohne großen Aufwand zu absolvieren sind. Kinderspiele neu entdecken sag ich nur.

 

Eine Zeit der absoluten Gegensätze!

richtig viel Geld verdienen vs. Pleite gehen

großer Garten und die Sonne genießen vs. kleine Wohnung oder gar keine eigene Bleibe haben

volle Supermärkte vs. geschlossene Läden

ganz viel Arbeit vs. gähnende Langeweile

ganz viel frische Luft und stundenlang Spazierengehen vs. komplette Ausgangssperre und wochenlangem Frischluft-Entzug

Vertrauen in die Arbeit der Experten vs. kompletter Kritisieren von Regierungen

Erkennen von der erschreckenden Macht von Corona vs. heftigster Lockdown Kritik

Impfgegner um Menschenleben zu retten  vs. herbei-sehner eines Impfstoffes um Menschenleben zu retten

In großen Häusern nicht wissen, was wir tun sollen vs. auf der Strasse ums nackte Überleben kämpfen

 

Ich für meinen Teil kann ganz klar sagen, wie ich mich in dieser Lage fühle. ich fühle mit denen, denen es zur Zeit nicht gut geht. Egal in welcher Hinsicht. Wie fühlst Du Dich?

Deine Sunita

 

 

2 Kommentare
  1. Christiane sagte:

    Danke für deine Worte, du sprichst mir aus dem Herzen, liebe Sunita! ❤️ Bleib gesund und behütet und auch deine Lieben

    Antworten

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