Migräne aus Sicht des Ayurveda

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Migräne aus ayurvedischer Sicht, ein Gastbeitrag von Dr. Nadine Webering.

 

Als Neurologin beschäftige ich mich schon lange mit Migräne. Seit einiger Zeit hat sich mein Fokus auf Gesundheit jedoch völlig verändert. Seit ich mit dem Ayurveda in Kontakt gekommen bin, durfte ich lernen, dass eine Krankheit behandeln immer bedeutet, den ganzen Menschen zu behandeln. Und so hat sich Schritt für Schritt meine Mission entwickelt, Menschen mit Migräne ganzheitlich zu behandeln und ihnen zu zeigen, dass sie selbst wirksam sein können.

 

Was ist eigentlich Migräne?

Wer keine Migräne hat verbindet mit diesem Wort meist einfach nur Kopfschmerzen. Und wer sie hat, schämt sich oft zu sagen, dass es wiedermal soweit ist, da er/sie sich nicht ernstgenommen fühlt. Es sind ja bloß Kopfschmerzen.

Aber Migräne ist so viel mehr als „bloß Kopfschmerzen“. Migräne ist eine ernstzunehmende und vor allem chronische neurologische Erkrankung. 8 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Migräne. Und da sind auch Menschen mitgezählt, die nur ein paar Mal im Jahr Migräne haben. Aber es gibt auch Betroffene, die nahezu jeden Tag an Migräne leiden. Und Leiden trifft es hier wirklich gut. In einer Migräneattacke ist man wirklich krank. Man hat nicht nur Kopfschmerzen, der ganze Körper ist betroffen. Man fühlt sich müde, teilweise völlig erschlagen. Oft besteht auch eine Übelkeit, sogar bis zum Erbrechen. Manche Betroffene haben auch Durchfall in der Attacke, manche Frieren, Zittern oder haben Schüttelfrost. Es gibt oft Begleitsymptome wie Licht- oder Lärmempfindlichkeit, auch manche Gerüche können als störend oder sogar unerträglich empfunden werden. In der Attacke haben Betroffene oft Nackenschmerzen, aber auch Gliederschmerzen wie bei einer Grippe kommen vor. Bei Menschen, die eine sogenannte Aura haben, kann es zudem auch noch zu neurologischen Ausfällen wie Seh- oder Wahrnehmungsstörungen, Sprachstörungen und Lähmungen kommen.

Und den Schmerz bei Migräne kann man zudem auch nicht mit „normalen“ Kopfschmerzen, die man mal hat, wenn man zu wenig getrunken oder geschlafen hat, vergleichen. Der Kopfschmerz bei Migräne fühlt sich oft an, als explodiere der Kopf. Es hämmert, pocht und pulsiert. Das Gefühl ist schier unerträglich.

Da helfen meist nur noch Tabletten um den Tag einigermaßen zu überstehen. Und Tabletten sind leider oft das Einzige, was Betroffene in der klassischen Schulmedizin angeboten bekommen, sowohl in der Akuttherapie, also auch in der Vorbeugung (sogenannte Prophylaxe).

Trifft man auf einen Spezialisten gehen die Empfehlungen auch mal darüber hinaus. Es wird empfohlen regelmäßig Ausdauersport zu machen, Entspannungsverfahren anzuwenden und auf einen stabilen Rhythmus im Leben zu achten. Stress soll möglichst vermieden werden.
Aber wie einfach ist das in unserer heutigen Welt schon?

Und was hat Stress mit Migräne zu tun?

Das Gehirn von Migränepatienten arbeitet etwas anders als andere Gehirne. Es steht ständig unter Strom, verarbeitet ununterbrochen und viel intensiver Informationen. Migränepatienten nehmen schneller wahr, reagieren schneller auf Reize, können sich aber auch schlechter an wiederkehrende Reize anpassen. So kann jede plötzliche Änderung das Gehirn so überfordern, dass es zu einer Attacke kommt. Deshalb ist es wichtig, Routinen einzuhalten. Chronische Belastung ohne Phasen der Entlastung lässt die Energiespeicher im Gehirn leerlaufen, was auch wieder zum Auslösen von Attacken führt.

 

Wie sieht Ayurveda Migräne?

Zuerstmal muss man sagen, dass in den alten ayurvedischen Schriften natürlich nicht explizit etwas über Migräne steht. Aber es ist dort ein Kopfschmerz beschrieben, der unserem Verständnis von Migräne sehr ähnlich ist. Alle drei Doshas sind an diesem Kopfschmerz beteiligt.

Vata 

Das Sinnesorgan des Vata-Doshas ist das Ohr. Menschen mit starker Lärmempfindlichkeit in der Attacke haben meist einen hohen Vata-Anteil an ihrer Migräne. Vata ist auch für den starken, pulsierenden Schmerz verantwortlich und macht zudem Übelkeit, Benommenheit, eine Empfindlichkeit der Kopfhaut und Schwindel.

Pitta
Das Sinnesorgan von Pitta ist das Auge. Pitta ist vor allem verantwortlich für Lichtempfindlichkeit, Flimmersehen, unscharfes Sehen oder Sehen von Lichtblitzen in der Attacke. Auch Durchfall in der Attacke kommt von zu viel Pitta.

Kapha
Die Nase wird Kapha als Sinnesorgan zugeordent. Das führt zu Geruchsempfindlichkeit in der Attacke. Kapha macht auch das Erbrechen sowie ein Gefühl von Schwere in Kopf und Körper.

 

Was kann Ayurveda gegen Migräne tun?

Eine ganze Menge. Was im Einzelnen kann man nie pauschal sagen, da die Therapie bei jedem anders aussieht, da jeder seine ganz individuelle Konstitution und Dysbalance hat.
Ganz allgemein besteht die Therapie wie bei allen anderen Erkrankungen auch immer aus mehreren Säulen.

Ernährung
Da man weiß, dass Vata für Erkrankungen des Gehirns verantwortlich ist, wird empfohlen Vata-aktivierendes Essen zu meiden. Damit meint man Essen, dem man die Eigenschaften trocken und kalt zuordnet. Hungern und Fasten wird nicht empfohlen. Junkfood sollte ebenfalls vermieden werden.

Ayurvedische Anwendungen
Die Migräne ist eine klassische Erkrankung für eine Pancha Karma-Behandlung, also eine intensive reinigende Behandlung mit äußerer und innerer Anwendung von medizinierten Ölen und Ghee zusammen mit Medikamenten.
Eine wichtige äußerliche Ölanwendung ist hier Nasya, also das Einträufeln von Öl in die Nase, welches Vata beruhigt.

Medikamente
Medikamente im Ayurveda sind immer natürlich, also Kräuter, Pflanzenbestandteile, Mineralstoffe und Gewürze. Jeder Patient erhält eine individuelle Zusammenstellung aus Abkochungen, Pulvern, Tabletten und Tonika

Entspannung
Ayurveda empfiehlt Yoga, Mediation entspannende Musik, aber auch anregende Unterhaltungen, Spaziergänge, Ansehen entspannender Bilder oder Farben, Inhalieren entspannender Gerüche und vieles mehr.

Lifestyle
Einen großen Anteil an der Therapie hat aber auch eine Veränderung des Lebenswandels. Es werden spezielle Tagesroutinen empfohlen um den Stress zu reduzieren und den Energiehaushalt in Balance zu halten.

 

Brauchst du jetzt einen Ayurveda-Arzt?

Ich finde nein. Einige Anteile der Therapie kann natürlich nur ein Ayurveda-Arzt oder Therapeut leisten, da die Medikamente und Anwendungen ja individuell für dich zusammengestellt werden. Den viel größeren und wichtigeren Anteil kannst du aber selbst beeinflussen. Lebenswandel, Tagesroutinen, Yoga, Meditation und Ernährung sind Dinge, für die du definitiv keinen Arzt brauchst.

Es gibt mittlerweile einige tolle Bücher für den Start in ein Leben mit Ayurveda. Auch findest du tolle Menschen, wie zum Beispiel die liebe Sunita, die dich on- und offline an ihrem Wissen über Ayurveda teilhaben lassen und dir den Start erleichtern. Ganz wichtig ist, dass du hier nicht sofort alles auf einmal willst, denn so ist dein Migränegehirn nun mal gestrickt. Versuche Ayurveda Schritt für Schritt in dein Leben zu integrieren.

Wenn du jetzt das Gefühl hast, Ayurveda könnte etwas sein, dass dir mit deiner Migräne hilft, dann hab ich da etwas für dich.

Am 30.September 2019 startet mein Migräne-Online-Programm „Freiheit im Kopf“.

Über vier Wochen begleite ich dich auf deinem Weg zu einem gesünderen und glücklicheren Leben und du lernst Schritt für Schritt was Ayurveda ist und wie du dir eine für deine Migräne passende ayurvedische Tagesroutine aufbaust. Wir schauen uns an, warum dein Gehirn anders tickt als andere und du lernst wieder die Signale deines Körpers zu verstehen, damit es gar nicht erst zu einer Migräneattacke kommen muss.
Dafür erhältst du von mir Input in Form von Audios, Videos, einem exklusiven Workbook, Zugang zur Community, wo du mit den anderen Teilnehmern in Austausch kommen kannst und wir sehen uns regelmäßig in Live-Calls, wo ich für alle deine Fragen und Probleme zur Verfügung stehe.

Klingt das gut für dich? Dann schau mal hier vorbei für mehr Informationen.

 

Und jetzt wünsche ich dir eine wundervolle und vor allem Migräne-freie Zeit.

 

Namaste,

Deine Nadine

 

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