Also ich finde, es gibt im Yoga und auch im Ayurveda Begriffe die sich im ersten Moment total merkwürdig anhören. Auch lassen sie sich oft nicht 1:1 übersetzen. Genau aus dem Grund nutze ich gern deutsche Begriffe im Unterricht und in den Workshops die ich leite.
Sattva, Rajas, Tamas.
Manchmal aber kommt man nicht drum herum, Begriffe in der original (Sanskrit) Sprache zu nutzen denn sie haben eine viel komplexere Bedeutung als das man sie mit nur einem Wort ins Deutsche übersetzten könnte.
Sattva in der Küche
Sattva wird nicht nur im Yoga sondern auch im Ayurveda verwendet. Im Ayurveda steht Sattva für für eine der drei Gunas (Eigenschaften). Gunas wiederum sind Eigenschaften die in der Natur zu finden sind.
Sattva – Reinheit
Rajas – Unruhe
Tamas – Trägheit
Im Yoga und im Ayurveda spielen alle drei Gunas eine entscheidende Rolle. Letztendlich geht es darum, sein Leben sattvisch auszurichten. Allerdings nicht ausschliesslich ALLES soll sattvisch sein. (dazu später mehr)
Unter Sattva ist klassischerweise geistige Stärke und Klarheit zu verstehen. Im übertragenem Sinne ist hier die Kraft gemeint mit der wir unser Leben meistern. Um Sattva zu stärken brauchen wir unterschiedliche Komponenten. In erster Linie müssen wir unsere eigene Intuition stärken und unsere Handlungen entsprechend unseren Bedürfnissen anpassen. Durch Yoga lernen wir unsere Gefühle zu steuern und unsere Gedanken klar und rein zu halten. Im Ayurveda geht es dann darum, Deine Intuition wieder scharf zu stellen. Wenn dann all diese Schichten miteinander arbeiten dann wird das Durcheinander in uns (geistig, emotional und körperlich) in Schacht gehalten.
Sattva als Verkörperung von Reinheit und Klarheit bezieht sich nicht ausschliesslich auf unsere Ernährung, sie zielt viel eher auf ein gesamtes psychisches Gleichgewicht ab. Die Ernährung aber ist ein nicht unwesentlicher Bestandteil dessen. Es geht hier nicht darum, Vegetarier zu werden, auch nicht darum sich ausschliesslich vegan zu ernähren. Es geht viel mehr darum, den Darm durch die passende Lebensmittelauswahl rein zu halten das unser Verdauungsfeuer (Agni) für uns optimal arbeiten kann. Die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden hängen hier ganz stark mit der Darmgesundheit zusammen. Dies kannst Du Dir so vorstellen, das eine ausgewogene Ernährung uns stärkt; während eine nicht passende Ernährungsweise uns Energie zieht.
„Sattva lässt einen nach Freude streben, Rajas nach Aktivität, während Tamas die Weisheit verhüllt, zu Irrtümern verleitet und einen zu Schlaf und Trägheit führt.“ Bhagavad-Gita
Laut Ayurveda wirkt unsere Ernährung auch auf seelischer Ebene, nicht immer aber macht uns das Essen welches uns glücklich macht auch gesund. Schokolade zum Beispiel sagt man nach sie macht glücklich. Wenn Du Dich aber ausschliesslich von Schoko und Co ernähren würdest, wäre Dein Körper sicher nicht der gesündeste.
Hinzu kommt das wir viel zu oft noch alte Glaubenssätze in uns verankert haben:
- Iß Deinen Teller leer, sonst wird das Wetter morgen schlecht
- Brot zum Abendessen ist gesund
- Iß mehr Salat, der macht schlank
Sind nur einige davon. Auch die Medien und Diäterfolge von anderen sind oft so prägnant das sie auf jeden Fall gut und richtig sein müssen. Oder etwa nicht? Das Problem dabei ist aber das wir verlernen auf unseren Körper zu hören. Wir verlieren unsere Intuition und essen verkrampft das was auf jeden Fall richtig ist. Weil wir es so gelernt haben, weil die anderen es uns sagen oder weil die Werbung uns tolle Dinge verspricht. Nur ist es auch das Richtige für uns?
Ernährungsempfehlungen mit denen emotionales Gleichgewicht gesteigert werden kann
Aus ayurvedischer Sicht ist es wichtig erst einmal zu erkennen, was Dein Körper wirklich braucht. Hinzu kommen folgende, grundsätzliche Empfehlungen:
- wärmende und nährende Speisen sorgen für emotionale Zufriedenheit
- ein leichtes Frühstück gibt Dir Energie
- ein ausreichendes Mittagessen kann leichter verdaut werden als zum Beispiel ein großes Abendessen
- ein leichtes Abendessen sorgt dafür das Dein Körper in der Nacht regenerieren kann
Die Gunas
Die 3 Eigenschaften, die Gunas sind in allen Lebewesen, aber auch in allen Dingen vorhanden.
Rajas, de Energie der Unruhe hilft uns bei der Bewegung, sie ist aktiv und hilft uns bei vielen Dingen die aktiv sind. Sie kann aber auch dazu führen das wir uns zu sehr bewegen, uns unruhig fühlen.
Sattva, die Energie der Reinheit und Glückseligkeit hilft uns dabei klar zu sein, sich gut zu fühlen. Sie bremst uns nicht, drängt uns aber auch nicht.
Wie auch bei den Doshas sollten diese drei Gunas in Balance sein, damit wir uns rundum wohlfühlen. Wenn alles nur sattvisch ist, können die anderen beiden Eigenschaften verkümmern und sind sie doch wichtig um uns in Balance zu halten. Sattva hat hier jedoch die größte Kraft und glücklich und gesund zu halten während die anderen beiden Eigenschaften eher ergänzend zur Seite stehen.
Die drei Gunas lassen sich nicht nur auf die Lebensmittel übertragen, sie sind auch in der Küche vorhanden (Dingen). Während zum Beispiel süßes Obst, Ghee, Mungdahl oder auch Gewürze wie Fenchel und Kümmel Sattva stärken, können zum Beispiel saueres Obst, Chilli, weises Mehl oder auch Fleisch Rajas stärken und Wassermelonen oder Weizen, Zucker (industrieller) aber auch Fastfood und Alkohol Tamas hervorbringen.
Lebensmittel können genutzt werden, um das jeweilige Guna zu stärken oder auszugleichen.
Eine Rajas Küche ist zum Beispiel voll von Hitze und Hitze erzeugenden Lebensmitteln wie Chilli, Alkohol, Zwiebeln usw. Hier geht es heiß her, auf jeder Herdplatte wird gebrutzelt was das Zeug herhält.
Der Rajas-Mensch zieht Speisen vor,
die bitter, sauer, salzig, beißend, scharf und sehr heiß sind. Sie verursachen Krankheit, Schmerz und Leid.
Der Tamas-Mensch hingegen bevorzugt Speisen, die abgestanden, schal, faulig, übelriechend und unrein sind. Gern ißt er, was andere übrig lassen.” Bhagavad-Gita
Nicht nur die Auswahl der Lebensmittel, die Zubereitung und die Ordnung in der Küche spielen eine wesentliche Rolle in der sattvischen Ernährung, auch die feine Ausbalancierung aller drei Gunas ist wichtig.
Hinzu kommen einige grundlegende Dinge auf die Du beim Verzehr Deiner Mahlzeiten beachten kannst.
- esse nur, wenn Du auch wirklich Hunger hast
- sieh zu, das während der Mahlzeit eine gute Stimmung herrscht, auch negative Gefühle und Emotionen beeinflussen Deine Nahrungsaufnahme
- vermeide aufgewärmtes und behandeltes Essen, frisch zubereitet tut es Deinem Körper am besten
- vermeide wenn immer möglich Fleisch, Fisch, Eier und Suchtmittel wie Kaffee, schwarzen Tee, Zigaretten und Alkohol
- liebevoll zubereitete Nahrung tut Deinem Körper gut
- sie sollte rein und frisch sein, wenn immer möglich regionale Komponenten enthalten
- Gemüse, Früchte und Nüsse sind wertvolle Energielieferanten
- ernähre Dich maßvoll, überesse Dich nicht
- achte auf gute Gespräche, Ruhe und eine gute Atmosphäre beim Essen und bei der Zubereitung der Mahlzeiten
Eine sattvische Ernährung und Sattva in der Küche ist eigentlich ganz einfach. Probier es aus!
Dieser Beitrag ist Teil der Ganzwunderbar Blogparade, wie auch im letzten Jahr schreiben hier viele tolle Blogger über alles was uns in dieser wunderbaren Zeit des Lebens Liebe, Mitgefühl, Entspannung und einfach eine schöne Zeit mitbringt.
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Namastè Deine Sunita

Ich bin ausgebildete Yogalehrerin (AYA), aktive Referentin der Yogalehrerausbildung, Yoga & Lifestyle Bloggerin und Podcasterin (Living a good – healthy – Life) und Yoga & Ayurveda Lifestyle Coach
Zu meinen Themen & Kursgebieten gehören Hormonyoga/Personal Training/ Vinyasa Yoga/Hatha Yoga/Yin Yoga/ Ayurveda Yoga / Meditation und vor allem ein ganzheitliches Yoga & Ayurveda Lifestyle Coaching.
Ich liebe das Schreiben und sehe es als Ausdruck dessen, was mir am Herzen liegt.Wenn Business Spaß macht ist es ein unglaubliches Gefühl. Authentizität und liebevoller Umgang sind mir genauso wichtig, wie soziale Verantwortung.