Corona – heimtückische Symptome

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Jeder der eine Corona SARS CoV- 2 Erkrankung hinter sich hat weiß es. Jeder der von dem Virus bis jetzt verschont wurde denkt darüber nach. Die Symptome des COVID 19 Virus sind überall im Netz zu finden. Hast du sie nicht selbst erlebt kannst du sie aber nur sehr schwer greifen. Seit ein paar Tagen nun weiß ich, ich bin mit dem neuartigen Virus infiziert. Woher es kommt? Keine Ahnung! Wir sind vorsichtig. Fast schon ein wenig zu vorsichtig.

 

Corona – heimtückische Symptome

 

Ich bin kein ängstlicher Mensch, aber die Sicherheit meiner Familie ist meine Priorität. Meine Mädchen sind tolle Kinder. Gefühlsstark und emotional. Sie lassen ihre Gefühle raus und das auch gern emotional. Ich liebe das. Ich habe es leider im Laufe des Lebens selbst verlernt, dann wiedergefunden und lebe es selbst nun gern aus. Gefühle in sich hineinzufressen hat in meinen Augen nur einen Vorteil: ich habe eine Zeit lang Ruhe. Die Betonung liegt hier auf ZEIT LANG. Denn früher oder später holt uns das Hineinfressen ein. Gefühle können wir weder wegfuttern noch wegtrinken. Wir können sie nicht ignorieren oder auf stumm setzen. Wir können sie einzig und allein leben.

Aus dem Grund bin ich froh, dass meine Kids das auch tun. Sie lassen ihren Emotionen freien Lauf. Das bedeutet aber auch, das es nicht immer einfach ist. Wenn sie Angst haben zeigen sie das. Auch wenn sie wütend sind. Wenn sie fröhlich sind ist es meist laut und ausdrucksstark, ebenso wenn sie sich Sorgen machen. Sie dürfen das. Und nein, ich projiziere meine eigenen Ängste und Sorgen nicht auf sie. Es ist tatsächlich eher andersrum. Ich nehme ihre ernst. Und daher sind wir vorsichtig, was Corona betrifft.

Meine Große fühlt sich unter der Maske unwohl. Sie wird leise darunter. Redet nur wenig. Fühlt sich eng an. Sie friert im Unterricht. Die Kleine nicht. Sie ist ein Heißblut. Läuft gern den ganzen Tag in Badehose herum und liebt es, wenn sie mal nicht schwitzt. Die Große fiert leicht. Unterschiedliche Charaktere eben. Auch das fördere ich. So lernen sie sich selbst am besten kennen. Für mich ein wichtiges Merkmal für ihre Zukunft. Gefühle leben und Charakterstärken erkennen. So aber sind wir vorsichtig, manchmal ein wenig zu vorsichtig. Wenn ich merke, dass mein Kind leidet nehme ich mir die Erlaubnis selbst zu entscheiden, was für sie das Richtige ist. Und das ist zurzeit eben nicht in der Schule zu sitzen mit 30 Kindern offenem Fenster und Maske. Mit Wolldecke auf den Beinen und Mütze auf dem Kopf eine Mathe Arbeit zu schreiben, um danach im Regen draußen zu essen unter einer Hecke, weil auf dem für sie abgetrennten Bereich nichts zum Unterstellen ist.

Es ist eben einfach mal zuhause bleiben, ruhe zu bekommen. Den eigenen Gedenken und Emotionen Raum und Zeit zu geben, um gesehen zu werden. Es ist eben nicht das Herumlaufen in der Stadt oder das Treffen in Sportkursen was ihnen zurzeit guttut. Nicht nur Ruhe selbstverständlich. Aber viel. Mir auch. Ich brauchte das. Das zuhause sein. Das Fühlen des Leides was auf der Welt gerade so präsent ist. Mein Gemüt kann nicht so tun als wäre alles ok, wenn die Menschen auf unserer wundervollen Welt leiden. Meine Kinder auch nicht. Daher nahmen wir uns Zeit. Zeit für uns und Zeit für Rückzug.

Und dennoch

Dennoch bin ich an Corona erkrankt. Wie kommt das Fragen mich viele. Und sie sehen auch. Wie kann das dann sein, gerade ihr. Ihr seid doch so vorsichtig. Ja, das sind wir. Das Einzige was wir machen ist Schule und Einkaufen und die besten Freunde treffen, aber das auch nur draußen. Jedes Kind eines. Nicht mehr und nicht weniger. Mein Mann geht noch tanken und ins Büro. Aber das war es. Wenn es hochkommt habe ich vielleiht zwei Personen in den letzten Wochen live gesehen. Und trotzdem. Trotzdem hat es mich erwischt. Dieses heimtückische Virus. Wir liegen flach und das nicht zu wenig. In meinen Augen die einzig mögliche Erklärung. Die Schule.

Die Kinder haben es mitgebracht, ohne es zu merken. Anders kann es nicht sein. Und da frage ich mich ernsthaft – und das nicht erst seit heute – was ist so schwer daran, die Präsenzpflicht an den Schulen zu lockern. Ich verstehe, dass die Schulpflicht bestehen bleiben sollte. Aber wir sind in einem Ausnahmezustand. Seit Monaten. Das macht sich doch bemerkbar. Bei allen. Auch bei den Kids. Wieso ist es wichtig, Freitag nachmittags bis halb vier Unterricht zu machen als wäre alles in bester Ordnung. Als gäbe es nichts Wichtigeres. Und vor allem wenn die Schule schon regulär startfindet.Warum wird der Schulplan nicht angepasst. Warum gibt es keine Zeit, um über das zu sprechen, wie es uns gerade geht. Wie es den Kindern geht. Was in der ganzen Welt passiert. In der Klasse meiner Großen gab es vor Monaten einen Corona Fall. Die Klasse musste in Quarantäne.

Quarantäne

19 Tage. Nicht raus, während die kleine Schwester zur Schule musste. Ganz normal. By the way, in der Grundschule gibt es keine Maskenpflicht. Sie geht also hin als wäre nix los. Die Große darf nicht mal in den Garten. Nach 19 Tagen muss sie wieder zur Schule. Erfährt dort, dass ein Jahrgang über ihr nun auch ein Kind infiziert ist. Die Klasse dort ist aber nicht in Quarantäne geschickt wird. Nur das eine, infizierte Kind. Wie sollen die Kinder das verstehen. Sie darf 19 Tage nicht raus, sitzt drinnen wie in einem unsichtbaren Gefängnis. Während andere nun ganz normal zur Schule gehen „dürfen“.

Sie haben Angst. Angst und können diese Situation nicht greifen. Während bei ihnen selbst alle Sorgen haben nach dieser ungewollten Auszeit wieder den Schulalltag zu bestreiten. Gibt es in Religion weiter fröhlich Stoff zum alten Rom. Zeit, um über das aktuelle Geschehen die Quarantäne zu sprechen bleibt nicht. Wie denn auch, der Schulplan muss in jedem Fall durchgezogen werden. Starre Strukturen für eine gute Wirtschaft später. Die Kinder müssen lernen. Was auf dem Plan steht. Erinnert mich irgendwie an: Du musst essen, was auf den Tisch kommt. Wohin das führt wissen wir ja alle. Eine Menschheit, die verlernt hat zu erkennen, welche Lebensmittel ihnen guttun und welche eben nicht.

So sitzen wir nun wieder in Quarantäne.

Dieses Mal mit 2 infizierten Personen im Haushalt. Das Gesundheitsamt rief die ersten beiden Tage an, um zu fragen, wie es uns geht. Sagen sie schicken eine Mail, um zu erfahren mit welchen Personen wir Kontakt hatten bis zu 2 Tage vor unseren Symptomen. Die Mail? Kam bis jetzt nicht an. Ich fragte mich, ob sie es stattdessen per Post geschickt haben. Die Frage nur, wer von uns darf eigentlich die Post reinholen?

Mein Mann wurde direkt am Tag des Ergebnisses angerufen. Er wurde befragt und informiert. Sie sagten ihm, meine Akte läge bei einem falschen Amt. In einem anderen Bezirk, da würde sich in ein paar Stunden jemand zu melden. Ich müsste auch separat informiert werden. Bis jetzt kam nix. Die Gesundheitsämter sind überfordert. Die Fragen der netten Frau am Telefon hörten sich an wie die einer jungen Praktikantin oder Aushilfe. Fragen, von denen sie keine Ahnung hat, wozu das gut sein soll oder wie sie selbst mit der Situation umgehen soll. Verständlich. Gibt es doch so viele Infizierte wie nie zuvor in Deutschland.  Soll also alles aufbleiben? Auf Biegen und Brechen. Bis wir alle zusammenklappen? Und wer nun sauer ist, weil es mir vermeintlich gut geht. Weil mein Mann einen tollen Job hat der regelrecht boomt. Dem kann ich nur sagen, auch gut laufende Jobs können aktuell an einem seidenen Faden hängen und es ist nicht immer einfach was einfach aussieht. Also ja, auch wir kämpfen. Seit Monaten. Um unsere Existenzen. Mit all unserer Kraft. Die ist erschöpft. Seit einer Woche noch mehr als das. Sie liegt brach, vergraben unter der Schwere von COVID 19.

 

Die Symptome

Husten, Schnupfen, Fieber, Halsschmerzen. Der Husten trocken, das Niesen oft, Fieber leicht und Halsschmerzen dauerhaft. Hinzu kommen trockene Schleimhäute. Der ganze Mund wund und entzündet. Und Müdigkeit. Bleierne Müdigkeit. Das Tückische. Zu Beginn fing es an wie eine harmlose Erkältung. Ein wenig Husten nur, ein bisschen Schnupfen. Aber dann ging es los. Kein Geruchssinn mehr da. Meine Sorge, wenn der nicht wiederkommt, rieche ich nie wieder was? Aber ich hoffe inständig, dass dieser Sinn schon bald wieder an die Türe klopft. Bei meinem Job liebe ich die Gerüche von Gewürzen und Ölen von Räucherstäbchen und Diffusen. Sehe sie als großen Teil zur Heilung. Kann nur aktuell nichts damit anfangen.

Und das heimtückischste? An vielen Momenten des Tages habe ich das Gefühl, wir sind über den Berg. Schlimm nur, dass mich mein Körper innerhalb von Sekunden eines Besseren belehrt. Von 0 auf Gleich könnte ich einfach nur schlafen. Wie wenn jemand von außen einen Stecker zieht, der mir sagen will. Pustekuchen. Du bist noch lange nicht über den Berg. Das Zittern der Nerven, Schwindelgefühl und das ohnmächtige Bedürfnis nach Ruhe und Schlaf. Und wenn es nur ein paar Sekunden ist. Die unterschwellige Sorge dazu: „Was kommt noch?“ macht es nicht unbedingt einfacher. Aber wir schaffen das. Da bin ich mir sicher. Zumindest an 50% des Tages. Während der anderen Hälfte des Tages schauen die Kids weiter fern und ich sieche vor mich hin. In der Hoffnung das sich am nächsten Morgen die prozentuale Aufteilung von „mir geht es gut“ und „mir geht es richtig übel“ weiter zum positiven verlagert.

In diesem Sinne ihr Lieben, bleibt gesund! Haltet durch! Hört auf euer Gefühl! Und lasst euch nicht anstecken von dieser unterschwelligen energetischen leichten Aggressivität, die uns die letzten Monate leitet. Bleibt im Vertrauen und vor allem im Verständnis füreinander. Jeder von uns ist unterschiedlich, kämpft mit seinen eigenen Ängsten und Sorgen. Jeder von uns braucht also auch ganz unterschiedliche Dinge. Während die einen sich sicherer fühlen, wenn sie sich zurückziehen und abwarten tut es anderen vielleicht ganz gut, rauszukommen und den Alltag „normal“ weiterzuleben. Wichtig ist doch, dass wir es einander nicht übelnehmen, sondern Verständnis entwickeln für das was ist. Und wenn ihr das Gefühl habt einen kleinen Schnupfen zu bekommen, bleibt zuhause oder noch besser. Lasst euch testen! Riskiert nicht das Leben anderer nur um ein Stück Normalität zu leben.

Deine Sunita

 

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