Die ayurvedische Morgenroutine

So startest du entspannt in den Tag

Laut Ayurveda sind die Morgenroutine und auch die Abendroutine wertvolle Tools, um den Tag zu beginnen, bzw. abzuschließen. Diese Routinen unterstützen uns dabei, entspannt in den Tag zu kommen und können – wie eine Art Gerüst, an dem sich unsere Seele orientieren kann – genutzt werden. Die Morgenroutine kann außerdem dazu beitragen, dein Dosha in Balance zu halten – oder zu bringen. Je nachdem, wieviel Zeit du morgens hast, kannst du die Morgenroutine richtig schön ausgiebig zelebrieren. Aber auch, wenn du es eilig hast, gibt es das ein oder andere, was du aus Sicht des Ayurveda wunderbar in deinen Alltag integrieren kannst.

Der erste Stepp, den Ayurveda empfiehlt, ist fast schon der Wertvollste. Denn laut Ayurveda trägt ein frühes Aufstehen dazu bei, mit ganz viel Energie durch den Tag zu kommen. Früh bedeutet in diesem Fall gegen 6:00 Uhr am Morgen. Ja, du hast richtig gelesen. Wenn wir spätestens gegen 6:00 Uhr aufstehen, kann die Bewegungsenergie des Vata Dosha uns unterstützen, um mit viel Energie und Bewegung durch den Tag zu kommen. Nach 6:00 Uhr ist Kapha aktiv und Kapha ist eher schwer und träge, daher wäre ein Aufstehen in der Zeit ab 6:00 Uhr eher einladend, wenn wir uns den ganzen Tag durch den Tag schleppen möchten. Oder aber, wenn wir einfach mal einen Couch Tag abhalten wollen.

Nutze die Energie der frühen Morgenstunden, um mit Energie in den Tag zu starten

Eine ayurvedische Morgenroutine wirkt sich übrigens auch positiv auf deinen Körper aus, wenn du sie „nur“ einmal oder ab und zu praktizierst. Jedes einzelne Mal ist besser als kein Mal. Denk da immer dran. Solltest du es schaffen, sie als Ritual zu praktizieren, dann bin ich mir sicher, du wirst schnell spüren, wie gut es eigentlich tut.

  1. Steh vor 6:00 Uhr auf und nutze die Zeit für dich. Die Natur unterstützt dich dabei und bringt dir frische Energie und Leichtigkeit für deinen Tag
  2. Schabe deine Zunge mit einem Zungenschaber oder einen Teelöffel (umgedreht) ab. Dieses ist besonders wertvoll, um dich von Ablagerungen zu befreien, die sich während der Nacht angesammelt haben. So wird dein Körper von Ama (unverdaut / Schlackstoffe) befreit
  3. Ziehe Öl durch deinen Mund. Das ayurvedische Ölziehen ist zwar nicht jedermanns, bzw. jederfraus Sache, aber es beruht auf einer uralten Tradition und kann sich positiv auf deine Mundhygiene auswirken. Es stärkt die Zähne und das Zahnfleisch und wenn du ein Öl nimmst, welches dir auch schmeckt, ist es gar nicht so übel. Ich nutze am liebsten Kokosöl, aber auch Sesamöl oder Ghee oder speziell dafür hergestellte Mundöle kannst du dafür nutzen. Ziehe es in kauenden Bewegungen durch deinen Mund und spucke es danach in ein Tuch in den Mülleimer.
  4. Trinke ein Glas heißes Wasser. Ich liebe es mit Zitrone, aber wenn du die Zitrone nicht verträgst, dann trink es entweder pur oder mit einem TL Ingwerpulver (Kapha) oder einem TL Kreuzkümmelsamen (Vata). Es gleicht den verlorenen Flüssigkeitshaushalt sanft wieder aus und tut deinem Stoffwechsel gut.
  5. Danach putze deine Zähne noch einmal gründlich, denk aber dran: mit Zitrone vorher unbedingt 30 Minuten mit dem Zähneputzen zu warten.

Natürlich bietet es sich nun noch an, sanft Yoga zu praktizieren oder zu meditieren. Aber auch eine Ganzkörper Ölmassage tut dem Körper nun noch gut. Alles über die Abhyanga Massage kannst du hier nachlesen. Ich nehme dafür im Sommer Kokosöl, im Herbst Sesam- oder Mandelöl und im Frühjahr ohne Öl, sondern mit einer trockenen Bürste und kurble so meinen Stoffwechsel an.

Wenn du es aber morgens etwas eiliger hast, dann nutze die Ayurveda Morgenroutine für Eilige mit:

  • Vor 6:00 Uhr aufstehen
  • 1 Glas heißem Wasser
  • Zunge schaben und Ölziehen
  • Und einem nahrhaften, warmen Frühstück. Denn das darf laut Ayurveda in jedem Fall dabei sein. Ein wärmendes Frühstück, dass deinen Körper nährt und wärmt und ihm so die Energie für den Tag gibt, die er braucht.

Hier ein paar Tipps zur leichteren Umsetzung:

  • Koche das Wasser am Abend vor und halte es in einer Thermoskanne warm, so kannst du direkt starten
  • Ändere die Reihenfolge so, dass sie zu dir passt. Vielleicht legst du dir einen Schal oder eine Stola zurecht und beginnst mit einer kurzen Meditation im Bett?
  • Nutze einzelne Punkte der Routine, bis sie sich etabliert haben und nimm dann nach und nach mehr Punkte hinzu. Quasi eine sanfte Annäherung an die komplette Morgenroutine
  • Mach dir kein (KEIN) schlechtes Gewissen, wenn es nicht sofort mit der Umsetzung klappt. Sondern triff die Entscheidung zu einen Leben in Balance gern jeden Tag aufs Neue.