Ayurveda Tipps für den Herbst
Der Herbst ist nun fast vorüber, die Tage allerdings sind immer noch kalt und windig.
Gerade letzte Woche hatten wir in Deutschland mit einem Sturmtief zu kämpfen und daher braucht unser Körper und unser gesamtes inneres System nun Ruhe, Wärme, Zeit.
Wenn es draussen kälter und dunkler wird, fühlen sich die meisten von uns schlapp und ausgelaugt, wir sind sehr viel früher am Tag müde und abgeschlagen.
Doch das muss nicht so sein! Ayurveda kann uns helfen, die Stimmung zu heben, das Immunsystems zu stärken.
Vermeide den Herbst Blues und bringe mit diesen einfachen aurvedischen Tipps Deinen Alltag ins Gleichgewicht. Geniesse den Anstieg an Energie für ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben und lasse Dich nicht von Stimmungstiefs, Schlafstörungen, Antriebslosigkeit und co. aus dem Rhythmus bringen.
Die Zeit zum Herbst ist aus Sicht des Ayurveda vom Vata Dosha bestimmt. Du erkennst dieses Dosha im allgemeinem an folgenden Dingen.
Vata ist bestimmt von Raum und Luft. Die Eigenschaften sind trocken, beweglich, kalt, klar und leicht. Im Menschen zeigt sich diese Energie in Form von Lebendigkeit, viel Bewegung, von Atmung und Kommunikation. Vata Menschen fühlen sich in der Menge wohl, allein sind sie nicht gern. Sie mögen das Beisammensein und die Unterhaltung. Ruhe ist nicht so sehr ihr Ding.
Alles in allem sind die Doshas Vata, Pitta und Kapha in jedem Menschen vorhanden. In irgendeiner Form herrscht aber jeweils ein Dosha stärker vor als die anderen. Manchmal natürlich auch zwei. Im Idealfall sind sie ausgeglichen, bzw. in Balance. Das heisst nicht, das alle drei zu gleichen Anteilen im Körper eines jeden Menschen zu finden sind. Sie sind bei jedem Menschen ganz unterschiedlich vorhanden, verändern sich im Laufe des Lebens sogar.( Aber dazu in einem anderen Beitrag mehr)
Vata – Luft und Raum (Äther).
Wenn zuviel Vata im Körper oder in der Jahreszeit vorherrscht dann sollte es dem Ayurveda zufolge ausgeglichen werden. Denn Gleiches erhöht Gleiches. Also ganz klar, das Gegenteil vom Gleichen harmonisiert das Gleiche, wenn es denn eben zuviel vorhanden ist.( Ha, was für ein Satz…)
Du erkennst Vata, die Luft, an den Winden, die stärker werden. Die Bewegung in der Natur. Die Blätter fallen von den Bäumen, es wird dunkler und kälter. Wir fühlen uns dazu schlaff und müde. Das Lächeln des Sommers fehlt. Und genau dieses Gefühl von Leere lässt uns im Herbst leider ganz oft gar nicht wissen, wohin wir gehören. Wir brauchen Rückzug und Ruhe. Übrigens, dem Vata Dosha ist das Sinnesorgan Ohr zugeordnet. Daher zieh Dir bloss ganz schnell eine Mütze auf den Kopf, wenn Dir diese Winde für Deine Ohren zu kalt sind.
Die Vata Zeit ist von Oktober bis ca. Februar und mit zuviel Vata können wir uns ganz leicht zittrig fühlen. Nervös, ängstlich und sorgenvoll. Doch das muss nicht sein, Vata kann harmonisiert werden.
Hier kommen aber erstmal die Dinge, die Vata erhöhen, die Du zur Zeit im Idealfall weglässt oder vermeidest, vor allem wenn Du merkst, das Du gerade zu den Dingen und Emotionen neigst, die von Vata bestimmt sind.
Kälte, Stress, Zugluft, Winde und Stürme, Alkohol steigern Vata und sollten wenn möglich reduziert werden.
Vata ausgleichen und harmonisieren kannst Du indem Du die oben genannten Dinge minimierst.
Aber auch können Dir folgende Sachen in der Übergangszeit von Sommer zum Herbst und im Herbst helfen um Vata zu harmonisieren:
- wann immer es Dir möglich ist, zieh Dich ein wenig zurück. Kuschel Dich in Deine Lieblingsstücke auf das Sofa und lies ein Buch oder trinke eine wärmenden Tee
- nutze die Kraft der Farben. An den kälter werdenden Tagen zieh erdende Farben an. Ein warmes Rot oder schönes braun tun gerade gut
- wenn Du magst mache jeden Morgen einige Atemzüge Brahmari. Hier findest Du meinen Beitrag auf Women at Work über die Bienenatmung/ Brahmari
- massiere Deinen Körper morgens mit einem wärmenden Öl. Ein hochwertiges Sesamöl oder Mandelöl tun jetzt gut. Wärme sie auch noch im Wasserbad ganz leicht an oder auf der Hand, dann tut es besonders gut.
- trinke den Tag über warme Getränke, im Ayurveda sind so oder so kalte Getränke nicht so gern gesehen aber gerade jetzt trinke viel und warm, Ayurvedische Tees mit Ingwer oder Zimt oder abends eine warme Kurkumamilch können in dieser kalten Zeit sehr gut tun
- Lege Dich auf Dein Bett oder Sofa und reibe die Hände ganz kräftig aneinander. Lege die gewärmten Hände über Deine Ohren oder auf Deine Augen und geniesse für einige Zeit die Wärme und den Rückzug
- bevorzuge süsse und salzige Speisen, auch wärmende Nahrung tut nun besonders gut (Eintöpfe, Suppen)
- wärmende Gewürze wie Kurkuma und Ingwer nutzen
-
Esse in Ruhe und langsam, nimm Deine Mahlzeiten regelmäßig ein
Das Dosha Vata mit den Elementen Luft und Äther ist zuständig für die Stoffwechselvorgänge im Körper, eine Bewegungsenergie. Es leitet die Bewegungsvorgänge im Hals, Rachen, Zunge und Nase .Die Funktionen des Gehirns und der Sinnesorgane, der Psyche. Ohren, Knochen, Haut. Daher schone Deine Stimme, Dein Sprachorgan und behandel Deine Haut gerade jetzt besonders liebevoll.
Das Element Luft steht im Körper für alles was sich bewegt, Muskelbewegung, Atembewegung, Bewegungen der Magenwand, des Herzschlages und der Nervenbahnen. Die Haut als Sinnesorgan, Fühlen. Aktionsorgan. Hände und Arme. Daher wärme Deine Haut, wann immer Du merkst Wärme tut Dir gut dann gönne Dir Wärme auf der Haut. Eine Ölmassage oder ein warmes Bad sind eine Wohltat an kalten Herbsttagen.
Vata sorgt für viel Bewegung und ist kraftvoll. Wir merken dies sehr schnell daran, das wir uns rastlos fühlen. Eine Art Aufbruchstimmung um uns herum, wir haben stark das Bedürfnis uns zurückzuziehen, uns einzuigeln. Sind aber trotzdem davon geleitet das es sich so anfühlt, wir müssten noch eben „schnell“ alles fertig bekommen.
Und genau deshalb ist es jetzt wichtig, zu entschleunigen. Dem Körper und dem Geist Zeit und Ruhe zu gönnen, um das Dosha auszugleichen. Die Sinne zurückzuziehen und den Vata dominanten Ohren und der Haut das zu geben, was ihnen jetzt gut tut.
Das Vata in der Natur verteilt sich um uns herum, wir brauchen eine stabile Basis um uns die Energien nicht nehmen zu lassen.
Die Lust an Kommunikation ebbt ab, am liebsten wollen wir mit dem Wind der unaufhörlich kommt die lauen Sommerabende hinter uns lassen und uns zurückziehen um eigene Energiereserven aufzufüllen für den kommenden Winter.
Wenn Du gerne zum Yoga gehst, dann probiere doch im Herbst eine ruhige Variante. Restorative Yoga oder einen langsamen Flow, auch Hatha Yoga tut nun sehr gut.
Probier es aus und spüre wie Du Deine Stimmung hebst und Dein Immunsystem stärkst mit diesen wohltuenden Tipps.
Ich bin gespannt, wie fühlst Du Dich im Herbst? Was tut Dir gut? Schreib es mir gern in die Kommentare hier oder per Mail.
Namastè Deine Sunita
Sunita Ehlers, ist Expertin für Achtsamkeit. Yogalehrerin (E-RYT/AYA) & Ausbilderin von Yoga Ausbildungen, Meditationsleiter:innen Ausbildungen & Meditationsleiter:innen Ausbildungen. Yoga & Lifestyle Bloggerin und Podcasterin (Mindful Minds, dein Podcast für ein entspanntes Leben)
Ich liebe das Schreiben ebenso wie das Unterrichten. Ich sehe es als Ausdruck dessen, was mir am Herzen liegt. Authentizität und liebevoller Umgang sind mir genauso wichtig, wie soziale Verantwortung.
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