Die 10 häufigsten mentalen Stressfallen (nach Christian Bremer)
Stress ist für jeden von uns anders. Ein Reiz wird im Gehirn als Gefahr /Stress kategorisiert, indem eine Bewertung unserer Erlebnisse und Gedanken, unserer Prägungen und der aktuellen innerlichen und äußerlichen Situation stattfindet. Dies geschieht ganz automatisch. Weiterhin ist kurzfristiger Stress nicht schädlich, vielmehr ist er für unser Überleben wichtig. Ein gewisses Stresslevel (Eustress) macht uns wach, leistungsfähig und lebensfähig.
Stress ist also ganz individuell. Doch wieso tappen wir immer wieder in diese Fallen, die uns stressen? Meist nur, weil wir lange nicht mehr darüber nachgedacht haben. Denn eigentlich steckt das Wissen tief in uns. Wir müssen es nur mal wieder ans Tageslicht befördern.
Stressfallen
Die Stressreaktion läuft in Phasen ab, Vorphase, Alarmphase, Handlungsphase und Entspannungsphase. Die letzten beiden Phasen werden allerdings meistens gar nicht durchlaufen, dies führt zu chronischem Stress. Stressoren können sich gegenseitig verstärken und potenzieren.
Die 10 häufigsten mentalen Stressfallen sind:
(nach Christian Bremer)
Stress ist kein Zeichen von Wichtigkeit, sondern ein Signal dafür, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist – vor allem im Kopf.
Perfektionismus, immer perfekt sein zu wollen
Der innere Zwang, alles fehlerfrei machen zu müssen, ist eine massive Stressquelle. Perfektion gibt es nicht – aber Exzellenz, die auch mal Ecken und Kanten haben darf.
Tipp: Frag dich öfter: „Reicht es für den Zweck?“ statt „Ist es perfekt?“
Vergleiche, immer mehr haben zu wollen
Sich ständig mit anderen zu messen, macht unglücklich. Es gibt immer jemanden, der mehr, besser oder weiter ist – und das muss okay sein. Immer mehr haben zu wollen lässt uns dauerhaft im Mangelzustand sein.
Tipp: Schau lieber, wie du dich selbst verbessert hast – nicht, wie du im Vergleich zu anderen stehst.
Kontrollsucht, die Angst zu haben, etwas zu verpassen
Alles unter Kontrolle haben zu wollen, ist ein unerreichbares Ziel. Leben ist Veränderung – und manchmal auch Chaos. Und manchmal bedeutet das auch, loszulassen.
Tipp: Fokussiere auf das, was du beeinflussen kannst – und lass den Rest los.
Multitasking is out
Gleichzeitig alles zu machen, führt dazu, dass nichts richtig gelingt. Unser Gehirn ist auf Fokus ausgelegt.
Tipp: Mach eins nach dem anderen. Das bringt mehr Qualität – und mehr Ruhe.
Unklare Kommunikation, keine Grenzen zu setzen
Missverständnisse entstehen oft durch unausgesprochene Erwartungen oder unklare Aussagen – und führen zu Stress. Setze deine Grenzen bewusst und kommuniziere klar.
Tipp: Sprich klar, direkt und wertschätzend. Klare Worte – klarer Kopf.
Nein-Sagen fällt schwer
Wer immer Ja sagt, lebt nicht nach seinen eigenen Prioritäten, sondern nach denen anderer.
Tipp: Nein ist ein vollständiger Satz. Setze Grenzen – freundlich, aber bestimmt.
Dauer-Erreichbarkeit, für alle und jeden da zu sein, ausser für sich selber
Immer online, immer verfügbar – das macht auf Dauer kaputt. Auch die Seele braucht Pausen.
Tipp: Gönn dir echte Alleine-Zeiten. Digital Detox wirkt Wunder.
Negative Gedanken, sich viel über andere aufzuregen und die Schuld für die Umstände im Außen suchen
Die ständige Grübelei über Probleme, Fehler oder Ängste zieht Energie ab – und ist meist nicht hilfreich. Nicht das Aussen trifft die Entscheidung, sondern du!
Tipp: Ersetze Gedanken wie „Was, wenn…?“ durch „Was kann ich jetzt tun?“
Von allen gemocht werden zu wollen; emotionale Abhängigkeit
Wenn du dein Selbstwertgefühl davon abhängig machst, wie andere dich sehen oder behandeln, begibst du dich in eine gefährliche Stressspirale.
Tipp: Stärke deine innere Haltung. Du bist genug – egal, was andere denken.
Fehlender Sinn und sich als Opfer zu fühlen
Wer keinen Sinn in dem sieht, was er tut, fühlt sich schneller ausgelaugt und leer. Sich immer nur als Opfer der Umstände zu sehen, tut dauerhaft überhaupt nicht gut.
Tipp: Finde deine persönliche „Warum“-Frage. Sinn motiviert – auch an stressigen Tagen.
Das Erkennen der mentalen Stressfallen sind eine Einladungen zur Veränderung. Wenn du lernst, sie zu erkennen und bewusst anders zu handeln, wird dein Alltag leichter, klarer und entspannter.

Sunita Ehlers, ist Expertin für Achtsamkeit. Yogalehrerin (E-RYT/AYA) & Ausbilderin von Yoga Ausbildungen, Meditationsleiter:innen Ausbildungen & Meditationsleiter:innen Ausbildungen. Yoga & Lifestyle Bloggerin und Podcasterin (Mindful Minds, dein Podcast für ein entspanntes Leben)
Ich liebe das Schreiben ebenso wie das Unterrichten. Ich sehe es als Ausdruck dessen, was mir am Herzen liegt. Authentizität und liebevoller Umgang sind mir genauso wichtig, wie soziale Verantwortung.
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